Eine der größten Einstiegshürden in den Elektroauto-Markt bleibt der hohe Kaufpreis. Ein chinesischer Hersteller schafft es jedoch regelmäßig, die eignen Modelle extrem günstig anzubieten. Nun haben Ingenieur*innen herausgefunden, worin das Geheimnis liegt.
Elektroauto von BYD: Die Komponenten sind der Schlüssel
„Wenn du willst, dass etwas gut gemacht wird, dann mach es selbst“. Dieses bekannte Sprichwort haben sich die Gründer von BYD wohl zu Herzen genommen. Denn der chinesische Hersteller aus Shenzhen hat eine effektive Methode erarbeitet, um die eigenen Elektroautos so günstig wie möglich anzubieten.
Zu diesem Schluss kommen laut des Portals Nikkei mehrere japanische Ingenieur*innen, die den BYD Atto 3, ein Stromer, welcher in China bereits ab etwa 18.500 Euro erhältlich ist, auseinandergenommen haben. Hierzulande kostet das Modell fast den doppelten Betrag, was jedoch hauptsächlich an Zöllen und weiteren Aufschlägen sowie einer erweiterten Grundausstattung liegt.
Den Expert*innen zufolge liegt das Billig-Geheimnis vor allem in der eigenen Herstellung möglichst vieler Komponenten für die Fahrzeuge. So streiche man die Abhängigkeit von Zulieferern und fremden Herstellern, die die Preise der Bestandteile nach oben treibt. Auch eine stringentere, möglichst gradlinige Produktion mit möglichst hoher Stückzahl brächte die Kosten nach unten.
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Qualitätsansprüche driften auseinander
„Chinesische Herstellen legen großen Wert auf eine kostengünstige Produktion“, erklärt Kenichi Ito, einer der Organisatoren des Unterfangens. „Ihr Blick auf Qualität ist anders, als der japanischer Hersteller“. Der Schluss ist also: Japanische Elektroauto-Produzenten liefern mehr Qualität, was jedoch in höheren Anschaffungskosten resultiert.
Dass ausgerechnet der Atto 3 von BYD ausgewählt wurde, ist übrigens kein Zufall. Nicht nur kann er international große Erfolge verzeichnen, 2023 war er in dem Ranking des Elektroauto des Jahres in Japan sehr weit oben gelistet, während ein anderes BYD-Modell sogar die Krone ergattern konnte.
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Quelle: Nikkei
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