Nie mehr Blutzucker messen und trotzdem ein geregelter Zuckerspiegel: für viele Typ-1-Diabetiker klingt das wohl nach einem Traum. Die Wissenschaft arbeitet daran, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Anstatt in regelmäßigen Abständen den Blutzuckerspiegel zu messen und dann eine entsprechende Menge an Insulin zuzuführen, könnte in Zukunft das Insulin selbst das Messen und Dosieren übernehmen.
Smartes Insulin
Dazu wird responsives Insulin entwickelt, dass je nach aktuellem Zuckergehalt im Blut aktiviert wird. „Der Diabetiker könnte regelmäßig eine Dosis einnehmen und müsste sich danach nicht mehr um den Blutzucker kümmern“, sagt Michael Strano vom MIT(Massachusetts Institute of Technology).
Das GRI (glucose-responsive insulin) gilt schon seit längerem als Idealmittel zur Behandlung von Diabetes, bis jetzt gab es allerdings kaum Möglichkeiten GRI zu testen. Ein Computermodell, das am MIT entwickelt wurde, soll nun Abhilfe schaffen. Mit ihm kann simuliert werden, wie sich GRI im Körper verhalten wird. Die Insulin-Varianten, die die besten Ergebnisse erzielt haben, könnten dann weiter getestet werden.
Weitere Einsatzfelder
Geht es nach dem Forscherteam, könnten die Modelle künftig auch in anderen Bereichen der Pharmaforschung eingesetzt werden. Umso präzisere Daten mithilfe der Computerberechnungen erhoben werden können, desto weniger riskant sind anschließende Versuche an Tieren und Menschen.
Außer das Leben von Diabetikern zu verbessern, könnte der verstärkte Einsatz von Computermodellen also den gesamten Bereich der medizinischen und chemischen Forschung revolutionieren.