Fast 2,5 Millionen Menschen werden dabei sein, wenn „InSight“ demnächst zum Mars startet – zumindest mit ihrem Namen. Zwei Mikrochips hat der Lander der US-Raumfahrtagentur Nasa an Bord, darauf die Namen aller Menschen, die sich im Internet eine Bordkarte für die Mission besorgt haben, um ihren Namen ins All fliegen zu lassen. Anfang Mai 2018 soll „InSight“ an Bord einer Atlas-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus Richtung Mars starten und rund ein halbes Jahr später, am 26. November, auf dem Roten Planeten landen. Die Mission ist auf rund zwei Jahre angelegt.
InSight“ hatte eigentlich bereits 2016 zum Mars fliegen sollen, aber der Start der mehr als 500 Millionen Dollar teuren Mission war wegen eines undichten Forschungsinstruments um zwei Jahre verschoben worden. Das Design des 360 Kilogramm schweren stationären Landers basiert vor allem auf der Raumsonde „Phoenix“, die 2008 auf dem Mars landete und einige Monate lang Daten funkte.
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist an der Mission beteiligt
Mit „InSight“ wollen die Nasa-Wissenschaftler neue Informationen über die Entstehung des Mars und ähnlicher Planeten, beispielsweise der Erde, sammeln. Unter anderem wollen sie den Kern des Mars vermessen, die Temperatur seines Inneren und die Struktur seiner Kruste sowie das aktuelle tektonische Geschehen und die Anzahl der Meteoriteneinschläge.
Dafür hat „InSight“ zahlreiche wissenschaftliche Instrumente an Bord, unter anderem ein Seismometer und eine Wärmeflusssonde. An der Mission sind neben Nasa-Wissenschaftlern Forscher aus neun weiteren Ländern beteiligt, auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist dabei.
„Opportunity“ kriegt Besuch
„InSight“ wird auf dem Mars bei weitem nicht alleine sein. Gleich mehrere Nasa-Sonden umkreisen derzeit den Planeten, dazu rollen Rover über die Oberfläche. Von den 2004 hochgeschickten Zwillingsrobotern „Spirit“ und „Opportunity“ ist letzterer entgegen aller Erwartungen immer noch aktiv. Zudem ist der 2012 gelandete „Curiosity“-Rover auf dem Roten Planeten. Dass eine Marslandung immer noch eine hochkomplexe Sache ist, erlebte 2016 die europäische Raumfahrtagentur Esa: Ihre Sonde „Schiaparelli“ stürzte infolge eines Computerfehlers beim Landeanflug ab.
US-Präsident Donald Trump bevorzugt dann auch wie viele seiner republikanischen Parteikollegen zunächst den deutlich einfacher zu erreichenden Mond als Ziel. Anfang der 2030er Jahre sollen dann erstmals Menschen den Mars umrunden – das ist zumindest der Nasa-Plan.
„Curiosity“-Nachfolger soll 2020 starten
Zuvor kommt „InSight“. Dessen Nachfolger steht auch schon in den Startlöchern, bislang noch unter dem Arbeitstitel „Mars 2020“. Dieser Rover sieht auf den ersten Blick aus wie der 2012 gelandete „Curiosity“, ist aber eine komplett überarbeitete Version, wie Nasa-Forscher Jim Watzin sagt. „Die Tatsache, dass so viel Hardware schon entworfen war oder existierte, ist ein riesiger Vorteil dieser Mission. Das spart Geld, Zeit und reduziert das Risiko.“
2020 soll „Curiosity 2.0“ dann zum Mars starten – und dort auch nach Spuren von Leben suchen. „Ob es jemals Leben außerhalb der Erde gegeben hat, ist eine der größten Fragen, die Menschen zu beantworten versuchen“, sagt Nasa-Wissenschaftler Ken Farley. „Was wir von den Proben lernen werden, die während dieser Mission gesammelt werden, hat das Potenzial, diese Frage anzugehen.“