Veröffentlicht inScience

KI kann Psychosen bei Jugendlichen frühzeitig erkennen

Eine künstliche Intelligenz wurde mit Sprachdaten von Jugendlichen trainiert. So kann sie relativ wahrscheinlich akute oder sich anbahnende psychische Störungen ausmachen.

Grafik: Bunter Menschenkopf
Künstliche Intelligenzen sind für die Medizin ein wichtiges Forschungsfeld. Foto: imago

Forscher haben die Mitschriften von Interviews mit Psychose-gefährdeten Jugendlichen mit einer künstlichen Intelligenz analysiert, berichtet sciencedaily.com. Das System konnte mit 83-prozentiger Wahscheinlichkeit voraussagen, welche Jugendlichen in einem Zeitraum von zwei Jahren nach den Interviews tatsächlich an einer Psychose erkrankten. Das System kann auch mit 72-prozentiger Wahrscheinlichkeit erkennen, ob ein Text auf Gesprächen mit Personen mit oder ohne Psychose basiert.

Früherkennung von Psychosen

Die Software erkennt Besonderheiten in der Sprache von Personen mit sich anbahnenden oder akuten Psychosen. Betroffene tendieren etwa dazu, den Faden zu verlieren und hatten häufig Mühe, auf den Punkt zu kommen.

Die Versuche wurden an der Mount Sinai School of Medicine durchgeführt. Die Forscher haben ihre Ergebnisse im Fachjournal World Psychiatry veröffentlicht.

Die Forscher schreiben, dass lernfähige Werkzeuge zur Textanalyse das Potenzial hätten, in Zukunft zur Früherkennung von Psychosen und anderen Störungen beizutragen. Interviews sind bereits heute Teil der Behandlung von Psychose-Patienten.

Unorganisierte Gedankengänge sind ein bekanntes Symptrom. In Gesprächen können Ärzte prüfen, ob umständliche Formulierungen, unklare Assoziationen oder reduzierte Komplexität der Sprache erkennbar sind. Allerdings sind die Veränderungen in der Sprache häufig subtil, vor allem, wenn sie bereits vor Ausbruch einer Psychose auftreten. Hierbei schaffen es Maschinen, die mit großen Datenmengen trainiert wurden, relevante Spuren zu entdecken.

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