Magnetfelumkehrungen sind in der Erdgeschichte kein ungewöhnliches Ereignis. Die letzte Umkehr ist 780.000 Jahre her. Was die Erde damals nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen schien, könnte auf unsere hochtechnologisierte Welt von heute jedoch dramatische Auswirkungen haben.
Wie die National Centers for Environmental Information (NOAA) berichten, verschiebe sich der magnetische Pol unseres Planeten mit rund einem Kilometer pro Woche beziehungsweise ungefähr 55 Kilometer pro Jahr nach Nord-Nordwesten von Kanada in Richtung Russland. Die Wanderung des Pols sei das Ergebnis des sich wandelnden Erdmagnetfelds. Dieses sorge zwar im Moment noch dafür, dass Kompassnadeln nach Norden zeigen und schütze die Erde auch noch vor gefährlicher Strahlung aus dem All. Sollte es allerdings zu einer vollständigen Polumkehr kommen, drohe die Erde in der Zeit des Wandels starker kosmischer Strahlung ausgesetzt zu sein.
Zu den interaktiven Karten, die die Magnetumkehrung des Pols zeigen, geht es hier.
Sonnenwinde beeinflussen Elektronik
Sonnenwinde könnten ohne den Schutz des Magnetfelds tief in die Erdatmosphäre eindringen und unsere moderne Welt ernsthaft aus dem Takt bringen. Vor allem betroffen wären dem Bericht nach unsere Energie- und Kommunikationsnetze, und auch Flugzeuge und Satelliten würden unmittelbar tangiert.
Den Ort, an dem die Umkehrung ihren Anfang nehmen könnte, glauben Forscher bereits identifiziert zu haben. Zwischen Südafrika und Südamerika seien Passagiere an Bord von Flugzeugen einer erheblich höheren Strahlendosis ausgesetzt als üblich. Womöglich bereits ein Zeichen für die Schwäche des Magnetfelds. Weiten sich solche Gebiete aus, könnte die Umkehr des Magnetfelds losgehen.
Ursache im Innern der Erde
Die Ursache für diesen Wandel liege dem Bericht nach nicht etwa im Weltraum, sondern vielmehr im Innern der Erde. Durch Gegenbewegungen der flüssigen Eisenmassen im Erdinneren, schwächt sich das Magnetfeld ab. Auf hoher See ist das bereits spürbar. Kompassnadeln in dem Gebiet unter Südafrika springen auf und ab.
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Ein amerikanischer Geophysiker merkt jedoch an, dass es nicht unbedingt zu einer Umkehr kommen müsse. Das Magnetfeld der Erde habe schon einige Male geschwächelt, habe sich jedoch immer wieder erholt.