Aufgabe der Drohnen, die der US-Warenhändler Walmart nun patentieren lässt, ist es – wie bei echten Bienen auch – Pflanzen zu bestäuben.
Über Sensoren und Kameras sollen die Drohnen die Getreidepflanzen lokalisieren können. Sie sollen auch erkennen, wenn eine Plage die Ernte befällt, dabei den Schaden an dem Getreide überwachen und gegebenenfalls Pestizide versprühen.
Daneben könnten die Flugobjekte auch als moderne Vogelscheuchen eingesetzt werden, die über den Feldern patrouillieren und Vögel so verjagen. Zudem sollen sie, neben ihrer Selbstflug-Funktion, per Fernsteuerung gelenkt werden.
Nicht unkritisch: Bienen-Drohnen sollen auch Pestizide versprühen
Auch wenn der Konzern sich darüber im Klaren ist, dass nicht alle Kunden Pestizide gutheißen, wird deren Einsatz in Betracht gezogen. Allerdings ist „das chemische Besprühen von Getreide-Pflanzen teuer“. In welchem Ausmaß Walmart die Pestizide versprühen lassen will, ist nicht bekannt.
Auf der anderen Seite können die Drohnen wichtig sein, um den Rückgang von Bienenvölkern in den vergangenen Jahren auszugleichen. Die Drohnen würden von Pflanze zu Pflanze fliegen und Samen verteilen. Durch Sensoren soll dann gleich überprüft werden, ob der Transfer erfolgreich war.
Harvard-Bienen waren noch technisch unterlegen
Bienen stellen durch ihre Bestäubung ein Drittel unseres Essens her, doch die Bienenvölker sind gefährdet. Wie Greenpeace angab, schwankte die Sterberate der Bienen in Europa im Jahr 2012 zwischen 1,8 und 53 Prozent. Allgemein ist das Bienensterben jedoch ein weltweites Problem.
Walmart ist jedoch nicht der erste Konzern, der an künstlichen Bienen arbeitet. 2013 war es die Harvard University, die die ersten Robo-Bienen vorstellte. Letztes Jahr arbeitet auch das japanische Forschungsinstitut AIST (National Institute of Advanced Industrial Science and Technology) an Roboter-Bienen, die mit einem speziellen ionische Flüssiggel Pollen aufnehmen sollten.
Diese konnten aber nur fliegen und in der Luft schweben, sofern sie mit einer Energiequelle verbunden waren. Seither hat sich die Technologie stark weiterentwickelt. Heute können die Robo-Bienen sogar unter Wasser gehen und sich an Oberflächen festhalten.
Walmart: Fokus auf Nachhaltigkeit durch Einstieg in die Landwirtschaft
Das Ziel von Walmart, so vermuten Beobachter, ist die vermehrte Kontrolle über die Herkunft seiner Waren. Durch den Einstieg in die Landwirtschaftsbranche kann das Unternehmen das gewährleisten. Außerdem kann es so an seinem Fokus auf Nachhaltigkeit und Transparenz arbeiten.
Noch dieses Jahr will Walmart seine Lebensmittellieferungen auf über 800 Geschäfte in den USA ausweiten. An manchen Orten der USA soll sogar die Lieferung nach Hause in unter drei Stunden möglich sein. Mit diesem Dienst macht Walmart also auch Amazon Konkurrenz.