Boeing habe keine Pläne, Autos in All zu befördern, sagte der CEO des Luftfahrtgiganten Dennis Muilenburgauf einer Veranstaltung zum Thema Raumfahrt: „Wir könnten uns aber das eine Auto da draußen schnappen und wieder zurückbringen.“
Natürlich war das eine Anspielung auf Boeings größten Rivalen im Bereich Raumfahrt. Beim ersten Testflug Schwerlastrakete Falcon Heavy im Februar hat Elon Musk mit SpaceX einen Tesla-Roadster mit dem Spaceman ins All geschossen. Seither zieht das Auto in den unendlichen Weiten seine Kreise.
Spacerace
Der Luftfahrtriese Boeing baut Raketen und Raumschiffe seit den 1960er Jahren und hat in den vergangenen Jahren unter CEO Muilenburg seine Bemühungen in Sachen Raumfahrt wieder intensiviert. Um bemannte Flüge ins All ist zwischen Boeing und SpaceX ein regelrechtes Wettrennen entstanden.
Boeing plant für August einen unbemannten Testflug seiner Raumkapsel CST-100 Starliner. Der erste bemannte Testflug ist für November geplant. Boeing-Rivale SpaceX will ebenso noch dieses Jahr seine Passagier-Variante der Dragon-Raumkapsel unbemannt testen. Im Dezember soll dann ein bemannter Dragon-Testflug folgen. Die unbemannte Dragon-Version hat bereits 14 Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation erfolgreich absolviert – zuletzt erst Anfang April.
Nasa auf Alternative angewiesen
Hintergrund dieses Space-Race ist, dass im Herbst 2019 die letzte Soyuz-Rakete mit NASA-Astronauten zurISS fliegen wird. Denn der Vertrag zwischen der NASA und der russischen Raumfahrtorganisation läuft 2019 aus. Bis dahin, so hofft die US-Raumfahrtbehörde, seien die Passagierkapseln von SpaceX beziehungsweise Boeing für bemannte Flüge einsatzbereit.
Der Fortschritt bei SpaceX und Boeing sei allerdings zu ähnlich, um vorherzusagen, wer das Rennen machen wird, so Experten. Wenn alles nach Plan läuft, sollen ab 2020 die beiden Unternehmen regelmäßig Menschen zur ISS und von der ISS zur Erde transportieren.