Kalifornische Ermittler haben sich bei ihrer langen Suche nach dem berüchtigten „Golden State Killer“ auf Plattformen für Ahnenforschung gestützt, die genetische Informationen eines Verwandten enthielten. Dies gab die
Staatsanwaltschaft
in
Sacramento
am Donnerstag bekannt.
Mindestens zwölf
Morde
und mehr als 45
Vergewaltigungen
wurden dem Täter, der früher Polizist gewesen ist, in den 70er und 80er Jahren zugeschrieben. Am Mittwoch hatten die Ermittler bekanntgegeben, dass der 72-jährige Joseph James DeAngelo, der in einem ruhigen Vorort von
Sacramento
lebte, als lange gejagter mutmaßlicher Serienmörder in Gewahrsam genommen worden sei.
DNA mit Stammbaumdaten verglichen
Nach Angaben der Staatsanwalt wurden DNA-Spuren von einem der Tatorte mit genetischen Informationen in Stammbaum-Datenbanken verschiedener Online-Portale verglichen, die
Ahnenforschung
betreiben. Es ist unklar, welche Plattformen sich an der Suche beteiligt hatten.
Der bekannte Anbieter 23andMe und mehrere andere Plattformen verweigerten gegenüber der
New York Times
jeglichen Kommentar. Diese ermöglichen einfache DNA-Auswertungen basierend auf einer Speichelprobe, die per Post zugeschickt wird. Nutzer erhalten im Gegenzug Informationen über die Herkunft ihrer Vorfahren sowie, sofern möglich, Risikoabschätzungen für Erbkrankheiten. 23andMe zählt nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Kunden, der Großteil davon im Heimatmarkt
USA
.
Täter hinterließ weitere DNA-Proben
Vorige Woche hätten sich Hinweise auf DeAngelo als möglicher Täter verdichtet. Der Mann wurde ins Visier genommen. Die Fahnder hätten durch von DeAngelo „weggeworfene“ DNA-Proben weitere Beweise sammeln können, hieß es. Wie genau der mutmaßliche Täter überführt wurde, gab die
Polizei
zunächst nicht preis.
Der Mann wurde zunächst in zwei Mordfällen in
Sacramento
aus dem Jahr 1978 angeklagt, weitere Anklagen in anderen Teilen
Kaliforniens
sollten folgen. Am Freitag sollte DeAngelo in
Sacramento
erstmals vor Gericht erscheinen.