Rund sieben Wochen nach dem Tod des britischen Astrophysikers Stephen Hawking ist die letzte wissenschaftliche Abhandlung des Genies erschienen. Sie enthält Hawkings finale Urknalltheorie, wie die Universität Cambridge (Großbritannien) mitteilte, wo Hawking den Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik innehatte.
Die bereits vor seinem Tod beim „Journal of High Energy Physics“ eingereichte Veröffentlichung ist eine Gemeinschaftsarbeit mit dem belgischen Wissenschaftler Thomas Hertog von der Katholischen Universität Löwen. Die beiden Forscher kommen darin nach Hochschulangaben zu dem Schluss, dass unser Universum nicht unendlich „und viel einfacher ist, als viele Urknalltheorien es aussagen“.
Von Inflation und Taschen
In der Arbeit behandeln die Theoretiker das Problem der sogenannten Inflation. Damit bezeichnen Kosmologen das Phänomen, dass sich unser Universum wenige Sekundenbruchteile nach dem Urknall extrem schnell aufgebläht haben muss. Nach einer unter Kosmologen weitverbreiteten Ansicht sollte die Inflation ewig anhalten und nur in einigen „Taschen“ des Universums zum Stehen kommen.
Nur diese Taschen wären dann bewohnbar. Unsere Region des Universums wäre demnach eine solche Tasche, durch Bereiche ewiger Inflation für immer getrennt von anderen derartigen Taschen.
Messung der kosmischen Hintergrundstrahlung
Auf Grundlage der Stringtheorie, einem physikalischen Modell, legen Hawking und Hertog in der neuen Veröffentlichung nun dar, dass diese Vorstellung ihrer Ansicht nach so nicht stimmen kann. Mithilfe ihrer neuen Theorie, an der Hertog den Angaben zufolge weiter arbeiten will, machen die Wissenschafter Aussagen zur Struktur des Universums. Diese könnten sich mit zukünftigen Gravitationswellendetektoren oder Beobachtungen der kosmischen Hintergrundstrahlung, dem sogenannten Urknall-Echo, testen lassen.
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Hawking war am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben. Er gilt als einer der bedeutendsten Physiker der heutigen Zeit.