Zwei Jahre Verspätung hat die Weltraummission InSight bereits zu verzeichnen. Eigentlich hätte die
Raumsonde
bereits im März 2016 starten sollen. Probleme mit einem Instrument führten jedoch dazu, dass das geeignete Zeitfenster verpasst wurde. Erst jetzt entspricht die Konstellation Erde-Mars wieder dem Flugplan. Am 5. Mai öffnet sich das neue Zeitfenster. Klappt der Start diesmal, soll die Sonde am 26. November am Mars landen, genauer gesagt in der flachen Region Elysium Planitia.
Seismograf auf dem Mars
Einmal angekommen, soll
InSight
zwei große Solarpaneele entfalten. Mittels integriertem, 2,4 Meter langem Greifarm sollen die zwei Hauptinstrumente am Marsboden abgesetzt werden. Eines dieser Instrumente nennt sich
SEIS
. Es ist ein besonders empfindlicher Seismograf, der kleinste Erschütterungen des Bodens messen kann.
„Wenn ein Schmetterling ganz sanft auf diesem Seismometer aufsetzen würde, könnten wir das registrieren“, meint InSight-Programmleiter Tom Hoffmann gegenüber Wired. Im echten Betrieb soll das Instrument Erdstöße, Meteoriteneinschläge oder vulkanische Aktivität erkennen.
Winzige Kommunikationsverzögerungen
Das zweite Hauptinstrument nennt sich HP3. Dabei handelt es sich um eine Art überdimensionalen Nagel, der sich selbst bis zu fünf Meter in den Marsboden hämmert. Das Eingraben wird mehrere Wochen dauern. Währenddessen werden immer wieder Pausen eingelegt, um die Temperatur in unterschiedlichen Tiefen genau zu messen.
Forscher erwarten sich dadurch Aufschlüsse darüber, ob der Mars in seinem Inneren – ähnlich wie die Erde – aufgeheizt ist. Winzige Kommunikationsverzögerungen zwischen
InSight
und der Erde werden unterdessen Schwankungen in der Achsrotation des Mars aufzeigen und somit weitere Hinweise auf den inneren Aufbau des Planeten liefern.
Wie Gesteinsplaneten geformt werden
Alle gesammelten Daten sollten Forschern dabei helfen, besser zu verstehen, wie Gesteinsplaneten im Allgemeinen geformt werden. Auf der Erde kann man Messungen wie jene von
InSight
nicht vornehmen, da die Plattentektonik die Erdkruste ständig erneuert. Am Mars könnte man Daten aus wesentlich früheren Zeitaltern erhalten.
Arbeit fern der Erdatmosphäre
InSight
wird außerdem zwei weitere kleine
Raumsonden
zum Mars mitnehmen.
Wall-E
und Eva, wie sie genannt werden, sind kleine Cubesats und die ersten ihrer Art, die fern der Erde arbeiten werden. Sie sollen den Abstieg von
InSight
in die Mars-Atmosphäre dokumentieren.
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An der InSight-Mission ist sowohl die
NASA
beteiligt, als auch die Weltraumorganisationen von
Frankreich
und
Deutschland
.
Frankreich
steuert
SEIS
bei,
Deutschland
HP3, berichtet Space.com. Von der Erde abheben soll
InSight
am Samstag, 5.5.2018, um 13:05 mitteleuropäischer Zeit, an Bord einer
ULA
Atlas-V-Rakete von der Vandenberg Air Force Base in
Kalifornien
.
Dieser Artikel erschien zuerst bei futurezone.at.