Norwegen positioniert sich zunehmend als Vorreiter bei der Elektromobilität. Das nordische Land will aber nicht nur Elektroautos vorantreiben, sondern auch die Seefahrt elektrifizieren. Das Parlament hat angekündigt, dass bis 2026 in den norwegischen Fjords, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, nur noch emissionsfreie Boote und Fähren unterwegs sein dürfen.
Dass dieses Ziel nicht unrealistisch ist, beweist der Fährendienst „The Fjords“. Schon Ende des Monats soll eine rein elektrisch betriebene Fähre den regulären Dienst aufnehmen. Diese trägt den (nicht sehr originellen) Namen „The Future of the Fjords”.
Akku mit 1.800 kWh
Die Fähre Ist ein Katamaran mit einem Rumpf aus Kohlenstofffaser. Sie ist 42 Meter lang und 15 Meter breit. Sie bietet Platz für 400 Passagiere. Angetrieben wird sie mit zwei Elektromotoren mit je 450 Kilowatt Leistung. Für die Energieversorgung sorgt ein riesiges Akkupack mit einer Kapazität von 1.800 kWh. Das entspricht der Ladekapazität von 40 Nissan Leafs oder der 18-fachen des leistungsstärksten Tesla Model S.
Allerdings ist man mit der Fähre etwas langsamer als mit dem Tesla unterwegs. Die Geschwindigkeit beträgt 16 Knoten, was in etwa 30 km/h entspricht. Die Reichweite bei dieser Geschwindigkeit wird mit 30 Seemeilen (55 Kilometer) angegeben.
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Die Fähre soll pro Jahr 700 Hin- und Retourfahrten zwischen Flåm und Gudvangen absolvieren. Damit der Riesenakku zwischen den Trips wieder schnell aufgeladen werden kann, baut der Fähranbieter gleich eine Riesen-Docking-Station dazu. Das Dock hat einen Akku mit einer Kapazität von 2.400 kWh eingebaut. Dieser soll den Akku der Fähre in nur 20 Minuten aufladen. Während die Fähre dann wieder unterwegs ist, wird der Akku des Docks mit normaler Geschwindigkeit durch das Stromnetz aufgeladen.