Der Start einer japanischen Trägerrakete ging am Samstag kräftig schief. Nur wenige Sekunden nachdem die knapp zehn Meter hohe Rakete Momo-2 abhob, setzten die Triebwerke kurzzeitig aus und sie fiel wieder zu Boden. Beim Aufprall explodierte der verbleibende Treibstoff, wodurch der Rest der Rakete in einem Feuerball zerstört wurde. Laut Takahiro Inagawa, Präsident von Interstellar Technologies, sei wohl ein Fehler im Haupttriebwerk für den Absturz verantwortlich. Man wolle aber zunächst das Wrack analysieren.
Es war bereits der zweite misslungene Start der Momo-Trägerrakete – beim erst zweiten Versuch. Ende Juli 2017 hob die Momo-1 zwar erfolgreich ab, nach 66 Sekunden ging jedoch der Kontakt zur Rakete verloren. Dadurch griff das Notsystem, das sofort das Triebwerk abschaltete. Statt 100 Kilometer erreichte man so lediglich 20 Kilometer Höhe.
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Unternehmen in der Kritik
Interstellar will bis 2020 seine Trägerrakete fertiggestellt haben, mit der kleine Satelliten in den erdnahen Orbit gebracht werden können. Die Kosten der selbstentwickelten Rakete sollen lediglich ein Viertel dessen betragen, was die japanischen Raumfahrtbehörde JAXA derzeit verlangt.
Interstellar wurde jedoch dafür kritisiert, wie man dieses Ziel erreichen möchte. Statt selbst konzipierter Lösungen setzt man auf Standard-Bauteile von Dritten, die zur „Momo“-Trägerrakete zusammengebastelt wurden. Gründer Takafumi Horie ist ebenfalls umstritten. Der exzentrische Millionär gründete den mit AOL vergleichbaren Internet-Anbieter Livedoor und wurde 2007 wegen Verstößen gegen das Wertpapiergesetz und Bilanzfälschung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.