Forscher in Kanada rätseln über ein mysteriöses lila-farbenes Licht, dass sich in 450 Kilometer Höhe am Himmel über Calgary abgezeichnet hat. Was auf den ersten Blick wie Nordlichter (Aurora) aussah, stellte sich bei näherem Hinschauen als nicht so einfach zu identifizierendes Phänomen heraus.
Tatsächlich soll es sich laut Forschern der Universität von Calgary bei „Steve“ (Strong Thermal Emission Velocity Enhancement) stattdessen um eine völlig neue Himmelserscheinung handeln, die sich im atmosphärischen Prozess von einer Aurora unterscheidet.
In einem Statement zu Steve heißt es: „Im Moment wissen wir sehr wenig darüber. Und das ist das Cooole daran, weil es unter Fotografen seit Jahrzehnten bekannt ist. Aber für die Wissenschaftler ist es komplett neu.“
Die Forscher benutzen das Wort „Himmelsglühen“, um Steve von Nordlichtern zu unterscheiden. Während diese nämlich entstehen, weil geladene Partikel der Sonne mit dem Magnetfeld der ionisierten oberen Erdatmosphäre (Ionosphäre) kollidieren, konnten solche Partikel im Fall von Steve nicht festgestellt werden.
Nordlicht oder doch nur Himmelsglühen
Als nächsten Schritt wollen Forscher nun testen, ob Ströme an schnellen Ionen und heißen Elektronen in der Ionosphäre für die Erscheinung verantwortlich sind, oder ob Steve in einer höheren Atmosphäre zustandekommt.
Der Spitzname Steve stammt übrigens von dem Fotografen Chris Ratzlaff, der ihn in Anlehnung an den Animationsfilm „Ab durch die Hecke“ für das Phänomen auswählte. Im Film wid „das Unbekannte“ als „Steve“ bezeichnet. Die wissenschaftliche Grundlage des Begriffs brachte die NASA später ins Spiel.