Forscher haben eine Galaxie entdeckt, die unsere Milchstraße blass aussehen lässt. Für ihr hohes Alter kann sie nämlich ganz schön schnell aus Sonnen Sterne machen.
COSMOS-AzTEC-1 wurde vom Atacama Large Millimeter (ALMA) entdeckt, einem riesigen Radioteleskop-Observatorium in den chilenischen Anden. Wissenschaftler bezeichnen sie als „Monster-Galaxie“, weil sie bereits zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden ist, der wiederum, aktuellen Modellen nach, vor 13,8 Milliarden Jahren passierte. Und mehr noch: Sie ist dazu in der Lage, jedes Jahr mehr als tausend Sonnen in Sterne zu verwandeln.
Ein möglicher Vorfahr unserer Milchstraßen-Ellipse
Forscher versuchen derart alte Galaxien besser zu verstehen. Deswegen sind diese neuen Informationen für sie ein guter Hinweis auf ihre Fähigkeiten. Einem Paper, das dazu im Magazin Nature veröffentlicht wurde, verrät, dass sogenannte Starburst-Galaxien wie AzTEC-1 erst vor zwei Jahrzehnten entdeckt wurden. Die Geschwindigkeit, mit der Sterne an diesen Orten entstehen, übertrifft sogar die unserer Galaxie, der Milchstraße, um tausende Male. Astronomen sehen die Starburst-Galaxien als Vorfahren elliptischer Galaxien wie unserer Milchstraße an.
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Ganz viel Gas
Ein Team von Wissenschaftlern aus Japan, Deutschland, Mexiko und den USA hat AzTEC-1 beobachten und kartieren können. Sie entdeckten die Sterngeburten in der Galaxie: Es handelt sich um riesige, dichte Klumpen aus Gas, die konzentriert genug waren, dass sie kollabierten. Die daraus entstehenden Wolken formen extrem schnell neue Sterne – und werden vermutlich in nur 100 Millionen Jahren selbst implodieren.
Es ist noch unklar, wie derartige Galaxien dazu fähig sind, so enorm viel Gas anzureichern, bevor sie damit beginnen, einen Stern nach dem anderen zu produzieren. Forscher vermuten, es ist das Ergebnis einer galaktischen Verschmelzung. Einen Beweis dafür suchen sie noch.