Die elfjährige Evie Swire plant gemeinsam mit ihrer Mutter Anya, die Dinoforscherin Mary Anning zu ehren. In Dorset an der Westküste Englands wollen sie Annings Leistungen für die Paläontologie mit einer Statue würdigen. Es ist einer der wenigen Versuche, die Arbeit von weiblichen Wissenschaftlerinnen und Erfinderinnen hervorzuheben.
Kampagne für den Bau einer Statue der Dino-Forscherin
#MaryAnningRocks lautet die Kampagne, die für den Bau des Wahrzeichens an der Jurassic Coast ins Leben gerufen wurde. Für die Initiatorinnen sei es längst überfällig, dieses für die legendäre britische Paläontologin zu finanzieren. Annings Funde gelten als wichtige Belege für das Aussterben von Tierarten.
Auf der Suche nach Dinosaurier-Skeletten
Zu den wichtigsten Entdeckungen der Dinoforscherin gehört neben den Skeletten des Ichtyosaurus und eines Fischsauriers auch der erste Fossilienfund des Plesiosaurus dolichodeirus im Jahr 1821. Dieser wurde bis zum heutigen Tag in seiner Qualität nicht übertroffen. Ebenfalls bedeutend war ihr Fund eines Flugsaurierskeletts der Gattung Dimorphodon 1828.
Anning wurde 1799 in Lyme Regis geboren, an der sogenannten Jurassic Coast, die heute als eine der berühmtesten Saurierfundstellen weltweit gilt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde zunehmend die Bedeutung von Fossilien für die Biologie und Geologie bekannt. Trotz fehlender wissenschaftlicher Ausbildung etablierte sich Anning bereits in jungen Jahren in den geologischen Zirkeln Großbritanniens, Europas und Amerikas. Dort umgab sie sich mit den bedeutendsten Koryphäen der Wissenschaft. Während die Dinoforschung also damals noch in ihren Anfängen stand, arbeiten Forscher heutzutage bereits hart daran, den T-Rex zurückzuholen.
Frauen damals nicht in der Wissenschaft anerkannt
Aufgrund ihres Geschlechts und ihres Standes durfte sie jedoch nicht der „Geologischen Gesellschaft von London“ beitreten. Deshalb wurde sie nicht gänzlich für ihre wissenschaftlichen Beiträge kreditiert. Im Viktorianischen Großbritannien war die Wissenschaft noch weitestgehend von Männern dominiert. Doch selbst heutzutage sind gerade mal 35 Prozent der in MINT-Fächern eingeschriebenen Studierenden weiblich und nur 28 Prozent der Wissenschaftler weltweit sind weiblich.
171 Jahre nach dem Tod von Mary Anning soll sie endlich die verdiente Auszeichnung erhalten. Ihre Funde und wissenschaftlichen Leistungen spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Paläontologie. Möglicherweise wäre die Dinowissenschaft heute eine ganz andere, hätte man ihre Bemühungen und wissenschaftlichen Ideen früher anerkannt.
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