Schon 2015 wurden die Deutschen von der Süddeutschen Zeitung als das „Land der Sitzenbleiber“ bezeichnet. Damals waren es 7,5 Stunden, die wir täglich auf unseren vier Buchstaben verbracht haben. Mit zunehmender Bequemlichkeit durch smarte Geräte, Autofahren et cetera dürfte sich diese Zeit kaum verringert haben. Was zunächst noch harmlos klingt, wird schnell gruselig, wenn du dir anschaust, welche Dinge du dadurch deinem Körper antust.
Obacht: Diese schrecklichen Konsequenzen hat Sitzen für dich
Es gibt tatsächlich einen Namen für das, was dich gleich erwartet: Sitzkrankheit. Der Weg vom Frühstückstisch zum Auto, zu deinem Schreibtisch, wieder zum Auto und auf die Couch, wird von der Wissenschaft mittlerweile als ein Leiden anerkannt und beschreibt einen überwiegend sesshaften Lebensstil.
Dein Körper und dein Gehirn leiden unter langem Sitzen
Die Gefahr dabei sind Probleme im Inneren deines Körpers und auch äußerlich. Tatsächlich wurde dauerhaftes Sitzen bereits mit lebensbedrohlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu zählen:
- Blutgerinsel
- Fettleber-Erkrankungen, die nichtalkoholischer Natur sind
- Herzkrankheiten
- Krebs
Selbst dein Gehirn ist stark gefährdet durch zu viel Sitzen. 2018 veröffentlichten Forscher eine Studie, die eine Verbindung zwischen Sitzverhalten und der Ausdünnung der Hirnregionen feststellte, die essentiell für dein Gedächtnis sind.
Langes Sitzen macht nicht mehr nur fett
Was zunächst Bedenken um Fettleibigkeit waren, hat sich unter Medizinern inzwischen zu deutlich mehr ausgeweitet. Längst steht das Zunehmen nicht mehr allein im Mittelpunkt ärztlicher Sorge. Denn selbst wenn du regelmäßig trainierst, kann ein übermäßig sesshafter Lebensstil einen verheerenden Schaden an deinem Körper anrichten. Der Grund dafür, laut Medizinern, ist der Einfluss, den fehlende Bewegung auf unseren Zucker-Stoffwechsel, die Fähigkeit, Fett zu verbrennen, und die Reaktion unseres Körpers auf Insulin hat.
Da Aufstehen und Bewegung den Schlüssel zur Regulierung von Proteinen, Genen und anderen Systemen darstellen, die unsere Anfälligkeit für Krankheiten senken, musst du mit den folgenden Auswirkungen auf deine Gesundheit bei zu langem Sitzen rechnen:
- Depressionen und Angstzustände
- Rücken- und Nackenschmerzen
- Krebs (Einer Studie zufolge steigt das Risiko um 8 Prozent für Darmkrebs und um zehn Prozent für Uteruskrebs, wenn du täglich zwei Stunden mehr sitzt.)
- Fettleibigkeit, Diabetes, Herzbeschwerden
- Schwache Knochen
- Blutgerinsel
Helfen mehr Sport und Bewegung gegen langes Sitzen?
Viel hilft viel, zumindest in Sachen Bewegung. Laut Wissenschaft sind mindestens 60 bis 75 Minuten Cardio-Training pro Tag nötig, um die erhöhten Risiken eines frühzeitigen Todes auszulöschen. Aber selbst dann kann Sport langes Sitzen nicht immer komplett ausgleichen. Sitzt du beispielsweise mehr als 12 Stunden am Tag, ist dein Sterberisiko auch bei viel Sport erhöht.
Was dir helfen kann, ist eine ausgewogene Balance von Sitzen und Bewegung. Ein Tisch zum Stehen und das Laufen kleinerer Wege können dabei schon hilfreich sein. Hauptsache du verteilst alles gleichmäßig über den Tag:
- Versuch doch einmal, mindestens zwei Stunden Sitzen am Tag durch Bewegungen zu ersetzen. Kleine Pausen machen auf den ersten Blick nicht viel her, addieren sich aber.
- In anderen Situationen kannst du das Sitzen komplett ersetzen, zum Beispiel beim Telefonieren oder beim Bahnfahren.
Fazit: Zu viel Sitzen ist gefährlicher als du denkst
Nicht nur Fettleibigkeit bedroht dich, wenn du mehr Zeit im Sitzen verbringst als mit Bewegung. Dein Körper kann so beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen werden, dass sich dein Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöht. Selbst dein Gehirn ist nicht sicher vor einem zu sesshaften Lebensstil.
Achte daher darauf, dass sich Bewegung und Sitzen gleichmäßig über deinen Tag verteilen, Sport allein hilft nämlich am Ende auch nicht immer. Mobile Anwendungen können dir in Sachen Gesundheit übrigens oftmals weiterhelfen. So gibt es Apps, um mit dem Rauchen aufzuhören oder auch Apps für mehr Fitness.