Mehr als 4.500 Frauen erkranken jährlich an Gebärmutterhalskrebs. Forscher haben nun einen Gen-Test zu dessen Früherkennung entwickelt. Während diese Erkrankung „nur“ die zwölfthäufigste Krebsart bei Frauen darstellt, gilt Gebärmutterhalskrebs bei Frauen bis 44 Jahren als die vierthäufigste Todesursache. Der neue Test könnte den Weg für die Diagnose weiterer Krebsarten ebnen.
Epigenetik revolutioniert die Früherkennung von Krebs
Wissenschaftler der Queen Mary University of London haben nun die Ergebnisse einer klinischen Screening-Studie vorgestellt. Der Gen-Test, auf dem die Studie basierte, schnitt mit mehr als 15.000 Probandinnen besser ab als die herkömmlichen Früherkennungsmethoden für die Krebsart. Den Forschern zufolge besitzt der Test sogar eine Genauigkeit von 100 Prozent.
Der „epigenetisch-basierte“ Test sucht nicht nach HPV-DNA oder Zellmutationen, sondern analysiert die chemischen Marker auf der DNA. Diese Marker machen das sogenannte epigenetische Profil der DNA aus. Der Begriff der Epigenetik bezeichnet alle Vorgänge, die im Laufe des Lebens die Aktivität eines Gens verändern. Es handelt sich hierbei um chemische Prozesse, die bewirken, dass einzelne Abschnitte der DNA blockiert werden. Somit machen sich Krebsarten auf der DNA bemerkbar und lassen sich durch den Test erkennen.
Der Gen-Test ersetzt den Pap-Abstrich
Bisher wurden in Deutschland der sogenannte Pap-Abstrich und der HPV-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs verwendet. Beim Pap-Abstrich wird lediglich ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals genommen, während der HPV-Test die Anwesenheit des Humanen Papilomvirus prüft. Dieser führt zu über 90 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Der HPV-Virus gehört zur Gruppe der Herpes-Viren, die viele Menschen in sich tragen.
Eine Impfung kann Schutz vor einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung durch HPV bieten. Der Virus verursacht jedoch nicht in allen Fällen einen Tumor. Somit kann der Test das Krebsrisiko nicht erkennen.
Beide Testmethoden gelten folglich als unsicher; insbesondere der Pap-Abstrich sei anfällig für Falschdiagnosen und erkenne den Krebs lediglich in 50 Prozent der Fälle.
Test könnte in 5 Jahren serienreif sein
Wird Gebärmutterhalskrebs früh erkannt, ist eine Therapie in vielen Fällen erfolgreich. Somit bringt der neue Gen-Test die Chance mit sich, viele Leben zu retten. Forscher schätzen, dass der Test erst in circa fünf Jahren serienreif sein wird und in England als Vorsorgeuntersuchung etabliert werden kann. Der Test würde nur wenige Screening-Termine verlangen und wesentlich günstiger sein als der Pap-Abstrich.
Jeder Gedanke an ersthafte Krankheiten ist ein unangenehmer, daher solltest du versuchen, durch positives Denken dem Krebs entgegen zu steuern. Auch E-Zigaretten stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen, also lass lieber die Finger davon.