Ärzten in London ist wieder einmal eine Sensation gelungen: Sie haben ein ungeborenes Baby dem Mutterleib entnommen, es behandelt und der Schwangeren wieder eingesetzt. Nun hoffen sie auf eine erfolgreiche Geburt eines nun wieder gesunden Kindes.
Feta-Operation: Der Ausweg für die Schwangere
Weil ihrer Tochter Eloise noch im Embryo-Zustand Spina Bifida, eine Fehlbildung der Wirbelsäule diagnostiziert worden war, wagte Mutter Bethan Simpson etwas: Sie ließ ihr Kind in der 24. Schwangerschaftswoche von Medizinern des University College Hospital in London behandeln.
„Es ist kein Heilmittel“
Wie die BBC berichtet, ist die neuartige Methode namens Fetal-Operation erst vier Mal in Großbritannien durchgeführt worden. Die Ärzte nahmen dabei das Kind aus dem Mutterleib heraus, verbanden ihr Rückenmark wieder mit dem Spinalkanal und setzten es Simpson anschließend wieder ein. Bislang blieb Frauen mit jener Diagnose nur ein Abbruch der Schwangerschaft oder sie weiterzuführen und mit der Krankheit zu leben.
„Es war eine unglaubliche Reise“, berichtete Dominic Thompson, ein an der OP beteiligter Neurochirurg. Die Chancen, ein normales, gesundes Leben zu führen, stehen für Eloise nun gut. Der Geburtstermin ist im April. „Es ist kein Heilmittel. Es gibt jedoch eindeutige Beweise dafür, dass die Aussichten durch eine frühzeitige Operation viel besser sind“, erklärte Thompson.
Viel los in der Medizin
1981 wurde die erste offene Operation an einem Fetus durchgeführt. Forscher der Universitäten Münster und Bon entwickelten schließlich eine Methode, bei der das Kind über drei kleine, circa 5 mal 2 Millimeter große Röhrchen operiert wird. Das führte zur Senkung der Frühgeburtenrate bei diesem Eingriff.
Seither hat sich viel getan. Die Medizin scheint derzeit auf einem ihrer Höhepunkt angelangt zu sein, vor allem im Bereich der Reproduktion: So zeugt eine umstrittene Fruchtbarkeitstherapie Babys mit 3 Eltern und in China sorgten die ersten genmanipulierten Babys für einen Skandal. Auch können mittlerweile Menschen als „virtuelle Kadaver“ erhalten bleiben und der Forschung helfen, mehr über den menschlichen Körper zu lernen. Mehr spannende News gibt es auf unserer Themenseite #Medizin.