Dass Krebs so früh wie möglich erkannt werden sollte, um die Heilungs- und Überlebenschancen von Betroffenen zu steigern, ist bekannt. Dafür ist aber mindestens auch ein Gang zum Arzt sowie eine entsprechende Untersuchung notwendig. Eine Angelegenheit also, die nicht nur Zeit kostet, sondern vielen auch Angst macht. Ein Krebstest für zu Hause könnte dieses Problem lösen.
Krebstest für zu Hause analysiert Stuhlprobe
Eine Einschränkung gibt es: Die Methode ist nicht zur Feststellung aller Krebsarten geeignet, sondern nur dafür, Darmkrebs zu diagnostizieren. Eine aktuelle Studie zur Konzeptprüfung des Krebstests für zu Hause kommt allerdings zu dem Schluss, dass dieser genauso gut ist wie eine herkömmliche Darmspiegelung.
Der sogenannte FIT (Fecal immuno-chemischer Test) ist in der Lage, winzige Spuren von Blut aufzuspüren, die ein Warnsignal für Darmkrebs sein können. Die in „Annals of Internal Medicine“ veröffentlichte Untersuchung hat sich mit den Daten von 31 unterschiedlichen FIT-Studien auseinandergesetzt und darauf basierend das befürwortende Urteil zur Effektivität des Krebstests für zu Hause gefällt.
FIT ist einmal jährlich eine gute Alternative
Im Detail fanden die Forscher heraus, dass der Test bis zu 80 Prozent effektiv war. Das heißt, er erkannte bei vier von fünf Betroffenen ihre Krebserkrankung. Eine Darmspiegelung besitzt im Vergleich dazu eine Erfolgsquote von bis zu 95 Prozent.
Die Ergebnisse deuten an, dass eine jährliche Anwendung des FIT eine gute Alternative zur traditionellen Darmspiegelung alle zehn Jahre sein kann. Zumindest für Personen, die einem durchschnittlichen Erkrankungsrisiko unterliegen, also keine Krankheitsfälle dieser Art in der Familie hatten.
So funktioniert der Krebstest für zu Hause
Um den Krebstest durchführen zu können, wird eine Papierschlinge in der Toilette platziert, um eine Stuhlprobe aufzufangen. Davon wird mittels einer Bürste eine kleinere Probe entnommen und an ein Analyse-Labor geschickt. Die Ergebnisse der Auswertung werden schließlich an den zuständigen Arzt übermittelt, der sich dann mit seinem Patienten in Verbindung setzt.
Als Teil der Früherkennung von Darmkrebs werden die Kosten für solche Methoden übrigens von deiner Krankenkasse übernommen, egal ob gesetzlich oder privat. Dies allerdings erst ab einem Alter von 50 Jahren. Wird Darmkrebs dafür schon in einem frühen Stadium festgestellt, sind die Heilungschancen laut Experten gut.
Die Zukunft der Krebsforschung
Forscher sind immer wieder auf der Suche nach neuen Methoden für die Krebsforschung und -behandlung. Erst kürzlich hieß es, man wolle Krebs in einem Jahr heilen können. Auch innovative Lösungen wie Nanotechnologie gegen Tumore werden dazu in Erwägung gezogen. Besonders interessant ist zum Beispiel ein Bluttest, der alle Krebsarten in zehn Minuten erkennen soll.