Erst Anfang Juni wurde Bocholt von einem Tornado heimgesucht, jetzt ist die Angst groß in Deutschland. Die Tornado-Gefahr ist hierzulande zwar nicht so hoch, wie in den USA, aber einige Vorkehrung sollte man trotzdem treffen. Mit unserem Tornado-Survival-Guide bist du auf jedes Unwetter vorbereitet.
Wie hoch ist die Tornado-Gefahr in Deutschland?
Tornados sind keine Seltenheit in Deutschland, auch wenn ihre Zerstörungsgewalt weitaus geringer ist, als von ihren Kollegen in Amerika. Trotzdem fegen laut Deutschem Wetterdienst 20 bis 60 Tornados pro Jahr durch Deutschland mit durchschnittlich 50 Kilometer pro Stunde.
Tornados werden in der Fujita-Skala gemessen, mit Stärken von F0 bis F5. In Deutschland liegen die meisten Tornados in der untersten Stufe F0 mit circa 63 bis 110 Kilometer pro Stunde. Dabei werden Bäume herausgerissen und Dachziegel weggefegt. Man sollte zwar vermeiden hinauszugehen, es droht aber keine größere Gefahr.
Fujita Skala:
- F0: 63 – 117 km/h = Schäden an Baumkronen, Schornsteinen oder Dachziegeln
- F1: 119 – 189 km/h = umgeworfene Wohnmobile oder PKWs
- F2: 181 – 253 km/h = Bäume werden entwurzelt, Dächer abgedeckt
- F3: 254 – 332 km/h = Wände werden zerstört, Züge entgleisen
- F4: 333 – 418 km/h = Holzhäuser werden zerstört
- F5: 419 – 512 km/h = Holzhäuser werden aus dem Fundament gerissen
Der Tornado in Bocholt allerdings lag bereits bei F2, also zwischen 181 bis 251 Kilometer pro Stunde. Dabei werden Wohnmobile und Autos bereits durch die Luft geschleudert. Es geht eine große Gefahr für das Leben aus, wenn man sich bei einem solchen Tornado draußen befindet. Stürme in solcher Stärke kommen meist einmal pro Jahr in Deutschland vor.
Survival-Tipps bei einer Tornado-Warnung: Das solltest du tun
Wie du siehst ist eine Tornado-Warnung kein Grund, um hektisch Alarm zu schlagen. Je nach Stärke solltest du allerdings ein paar Sicherheitsmaßnahmen treffen.
#1 – Gehe nicht in das Auge des Tornados
Das sollte eigentlich logisch sein: Halte dich vom Auge des Tornados fern, denn dort ist die Gefahr und Kraft des Sturms am Höchsten. Was dein Auto umdrehen kann, tut dir auf keinen Fall gut.
#2 – Den Tornado beobachten und schnell in die andere Richtung
Der Grund ist recht einfach: Die meisten Tornados treten nicht in Städten oder bergigen Regionen auf, sondern auf dem Flachland. Hier ist die Gefahr größer, dass Bäume aus dem Boden gerissen werden. Du solltest den Tornado also beobachten und möglichst in die entgegengesetzte Richtung verschwinden am besten 500 Meter, denn weiter wandern Tornados bei uns meist nicht.
#3 – Suche Schutz in einem Gebäude
Ein Tornado entsteht sehr schnell. Wenn eine Warnung ausgesprochen wird, solltest du also sofort reagieren, um dich vor den Gefahren des Tornados zu schützen. Suche ein massives Gebäude auf, keine Autos, Container oder Wohnmobile. Der sicherste Raum im Haus ist der Keller, aber auch ein Zimmer im Erdgeschoss ist ausreichend.
#4 – Lege dich in einen Graben
Bist du in der Natur unterwegs und kein Haus ist in Sicht, solltest du Schutz suchen in einem Graben, einer Böschung oder einer Mulde. Lege dich flach auf den Bauch und warte den Sturm ab. Leichte Tornados werden über dich hinwegziehen.
#5 – Weg von Autos und leicht zu entwurzelnden Bäumen
Bringe so viel Abstand wie möglich zwischen dich und allem was durch die Luft gewirbelt werden kann. Die größte Gefahr bei einem Tornado geht von herumwirbelnden Gegenständen aus, die durch die hohe Geschwindigkeit tödliche Geschütze werden.
Fazit: Schnelles Handeln ist alles bei kommender Tornado-Gefahr
Was du gelernt hast, bei drohender Tornado-Gefahr: Beobachten, Entfernung zwischen dich und den Sturm bringen, Schutz suchen und von gefährlichen Gegenständen fernhalten. Wir erklären dir auch wie ein Tornado entsteht und warum es mehr in Deutschland gibt.
So wirkt sich der Klimawandel in der Zukunft auf unser Wetter aus. Und mit diesen frechen Wetter-Apps bist du garantiert auf jede Tornado-Gefahr eingestellt.