Wie würde wohl eine Zukunft aussehen, in der die Existenz der Menschheit nicht mehr nur auf die Erde beschränkt sein würde? Eine Frage, so spannend und interessant, dass das Advanced Concepts Team (ACT), ein Thinktank der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA, sie gleich an Forscherteams aus der ganzen Welt stellte. Die machten sich Gedanken darüber und entwickelten faszinierende Pläne, wie die Menschen das Universum bevölkern könnten.
Bevölkerung des Universums: Diese Überlegungen gibt es
All denen, die auf einen baldigen Aufbruch in die unendlichen Weiten des Universums gehofft haben, muss an dieser Stelle ein Dämpfer verpasst werden. Denn bei den Überlegungen der Wissenschaftler handelt es sich um reine Gedankenspiele. Noch fehlt uns schlicht die Technik, um die unvorstellbaren Entfernungen zurückzulegen, die nötig wären, um uns außerhalb der Erde auszubreiten.
Die Aufgabe der teilnehmenden Forscher des diesjährigen Global Trajectory Optimization Competition (GOTC) bestand darin, die energieeffizientesten Wege zu finden, so viele fremde Sonnensysteme wie möglich zu besiedeln.
Die aktuelle Technik macht das Vorhaben unmöglich
Das große Problem an dieser Aufgabe? Um die benötigten Raumschiffe möglichst effizient gestalten zu können, müssen diese ihre Geschwindigkeit so konstant wie möglich halten. Denn das Abbremsen und Beschleunigen benötigt Energie in Form von Treibstoff. Je mehr Treibstoff das Raumschiff mitführen muss, desto schwerer wird es – und benötigt wieder mehr Treibstoff. Ein Teufelskreis, den zu brechen mit aktueller Technik unmöglich scheint.
Um dieses Dilemma aus dem Weg zu schaffen, sollten sich die Forscher vorstellen, dass die Menschheit das Technikproblem bereits gelöst und den unbedingten Willen habe, die Milchstraße zu bevölkern.
„Generationenschiffe“ sollen Menschen im All fortbewegen
Die Lösung der Forscher ist simpel und faszinierend zu gleich: Um die unglaublichen Distanzen zurücklegen zu können, erdachten die Wissenschaftler die sogenannten „Generationenschiffe“ – sich selbst versorgende Raumfahrzeuge, die Generationen von Menschen Platz bieten könnten, während man auf dem Weg zum nächsten Planeten ist.
Im Video kannst du sehen, wie die Wissenschaftler sich diese Bevölkerung des Universums vorstellen. Von der Erde ausgehend, schwärmt die Menschheit in alle Richtungen aus – die pinken Punkte repräsentieren dabei die neu gegründeten Siedlungen der Menschheit.
Bevölkerung des Universums bleibt (vorerst) ein Traum
So faszinierend die Vorstellung von der Bevölkerung des Universums auch ist – sie wird ein Traum bleiben. Vorerst zumindest. Denn nur unsere Galaxie, die Milchstraße, hat einen Durchmesser zwischen 170.000 bis 200.000 Lichtjahren. Das nächste Nachbarsternensystem, genannt Alpha Centauri, ist zwar „nur“ rund 4,3 Lichtjahre von uns entfernt – doch mit heutiger Technik wäre es erst in ungefähr 40.000 Jahren erreicht.
Eventuell würde bei einem Aufbruch ins Universum auch der Kontakt zu Außerirdischen möglich sein. Wie die Menschheit darauf reagieren könnte, überprüfen Wissenschaftler gerade. Auch wenn wir es noch nicht wirklich bereisen können, wir haben das Universum zumindest schon im Blick – schau dir diese spektakulären Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops an.