Forscher der Meteorologie dürften sich freuen: Nicht, dass sie die Hitzewelle im Juni unbedingt genossen hätten. Für Wissenschaftler sind klimatische Extreme aber höchst aufschlussreich. Sie verraten viel darüber, wie sich unsere Erde wandelt, auch oben in der Atmosphäre. Deshalb sind auch für dich die sieben krassesten Wetterrekorde aller Zeiten von größtem Interesse.
Meteorologie: 7 Wetterrekorde, die einfach extrem sind
Der 26. Juni 2019 gilt mit einer Höchsttemperatur von 40,3 Grad Celsius als der heißeste Tag des Jahres. Mit fast einem Grad über Durchschnitt war der Monat auch der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Hitze ist aber noch längst nicht alles, was uns auf der Erde unangenehm werden kann. Das zeigen die folgenden zehn Wetterrekorde – denn da ist von brühend heiß bis bitterkalt, von Hitze bis Dauerregen und Stürmen alles dabei, was das Herz der Meteorologie-Forscher höher schlagen lässt.
#1 Sommer 2015: Schwitzen bei über 40 Grad
Bei den vergangenen zwei Rekordsommern mit Hitzewellen vergessen viele, dass auch der Sommer 2019 heiß war. Mancherorts in Deutschland wurde es über 40 Grad Celsius warm. Mit gemessenen 40,3 Grad im fränkischen Kitzingen war ein neuer Hitzerekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 geknackt. Das ist aber noch längst nicht die heißeste je gemessene Temperatur auf Erden.
#2 10. Juli 1913: Tödliche Hitze im Death Valley
Die höchste je gemessene Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erreicht das kalifornische Dath Valley am 10. Juli 1913. Dort waren es unglaubliche 56,7 Grad Celsius. Dieser Wert wurde von der World Meteorological Organization vor wenigen Jahren offiziell bestätigt. Damit wurde auch ein Streit belegt, denn auch der Ort El Azizia in Libyen erhob Anspruch auf den „Titel“ mit angeblich aufgezeichneten 58 Grad.
Die offiziellen Temperaturen werden übrigens nur in einer Höhe von zwei Metern gemessen, Oberflächentemperaturen in Wüsten bis zu 70 Grad Celsius zählen damit nicht.
#3 24. Dezember 2001: Bittere Kälte von minus 45,9 Grad
Genauso interessant für die Meteorologie sind Tiefsttemperaturen. Der Rekord steht derzeit bei minus 45,9 Grad Celsius. Bitterkalt. Gemessen wurden diese Minusgrade am 24. Dezember 2001 am Funtensee in den Bertesgadener Alpen. Allerdings zählt dieser Wert nicht offiziell, weil die Lage des Gewässers in einer Mulde im Gebirge als zu speziell angesehen wird.
#4 21. Juli 1983: Zittern am globalen Kältepol bei minus 82,9 Grad
Das ist natürlich nichts verglichen mit Temperaturen in der Antarktis. In der russischen Antarktisstation Vostok am 21. Juli 1983 extreme minus 82,9 Grad Celsius kalt gewesen sein. Das liegt auch an der Lage der Station, die sich auf knapp 3.500 Metern Höhe befindet. Deshalb ist die Zahl auch nicht offiziell anerkannt.
#5 7. und 8. Januar 1966: Klatschnass durch 1.825 Millimeter Regen
Ebenso interessant wie Hitze- und Kälterekorde auf der Erde sind starke Niederschläge. So ist auch das französische Überseeterritorium La Réunion im Indischen Ozean davon geprägt – jedenfalls auf der einen Hälfte. Während es auf der Westseite durch den Schutz der Berge 300 Tage im Jahr sonnig ist, ist es im Südosten klatschnass. Jährlich kommen dort 8.000 Millimeter Regen herunter. Zum Vergleich: In Hamburg sind es durchschnittlich 770 Millimeter jährlich.
Am 7. und 8. Januar 1966 nahm dies ein Extrem an: Der tropische Zyklon „Denise“ passierte die Insel und lud innerhalb von 24 Stunden 1.825 Millimeter Regen ab.
#6 5. März 2015: Begraben von 250 Zentimetern Neuschnee
Schneerekordwerte sind schwierig zu messen. Erstens fehlen langzeitige Beobachtungsreihen (außer in den USA, Japan und Kanada) und zweitens wird vielerorts nur die Menge an Flüssigkeit gemessen, die vom Himmel kommt. Der Spitzenschneewert des italienischen Ortes Capracotta gilt daher nur inoffiziell. Dennoch ist der Rekord erstaunlich: Am 5. März 2015 kamen extraorbitante 250 Zentimeter Neuschnee herunter. Allerdings schätzen andere Meteorologie-Experten den Wert „nur“ auf 80 Zentimeter.
Derweil hält den Rekord mit dem Schneehöchstwert in einem Winter der Mount Baker in den USA: 1998/99 sammelte er 29 Meter Schnee an.
#7 4. April 1996: Tödliche Windgeschwindigkeit mit 407 Stundenkilometern
Tornados sind eines der gefährlichsten Wetterphänomene der Erde. Welche verheerenden Folgen sie haben können, zeigte auch der Bridge-Creek-Moore-Tornado im Jahr 1999, der durch das Tornado Valley im Bereich der US-Städte Oklahoma City und Moore zog. 36 starben und eine Milliarde Dollar Schaden blieb.
Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit jedoch wurde am 4. April 1996 auf der australischen Insel Barrow aufgezeichnet: 407 Stundenkilometer schnell raste der Zyklon Olivia über das Eiland.
Im Übrigen sind Tornados auch in Deutschland möglich.
Wetterextreme nehmen zu
Das Wetter auf der Erde spielt verrückt, das bestätigt auch die Meteorologie. Das liegt zu einem sehr großen Teil an unserem ökologischen Fußabdruck. So sind Deutschlands Ressourcen für 2019 jetzt schon ausgelastet. Und dann ist das Ende der Hitzewellen auch künftig nicht in Sicht. Gerade hatten wir uns vom heißen Juni abkühlen können, da folgt wahrscheinlich schon das nächste Schwitzen.
Dazu haben wir wegen der Gletscherschwundes bereits 14 Mal den Bodensee verloren. Auch das Wetterphänomen El Niño beherrscht die Erde. Ob die Wetterrekorde nehmen extrem zu. Ob das aber alles wirklich bedeutet, dass der Klimawandel den Weltuntergang 2050 herbeiführt?