Der Fund wurde aus dem Siding Spring Observatorium in Sydney, Australien entdeckt. Der rote Gigant ist 35.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Lichtring der Milchstraße. Der neuentdeckte Stern könnte weitere Einsichten in das Mysterium des Urknalls und der damit verbundenen Urknalltheorie bieten.
Urknalltheorie: Dieser Stern trägt die Geschichte des Urknalls
Die Forscher waren vor allem von dem enorm niedrigen Eisenlevel des Sterns fasziniert. Tatsächlich hat dieser Stern den niedrigsten Eisenanteil, der jemals zuvor bei einem Stern entdeckt wurde. Genauer gesagt ist das Eisenlevel des Sterns 1,5 Millionen mal niedriger, als das der Sonne.
Wie CNN berichtet, bedeutet das, dass sich dieser Stern, mit dem Namen SMSS J160540.18-144323.1, erst ein paar Hundertmillionen Jahre nach dem Urknall geformt hat. Sein niedriges Eisenlevel besagt, dass er um einiges jünger ist als unsere Sonne. Diese gibt es seit etwa 4,57 Milliarden Jahren. Der Urknall fand hingegen vor 13,8 Milliarden Jahren statt.
Der Stern mit Eisenmangel
Dennoch resultierte der Stern nicht unmittelbar aus dem Urknall. Dass erkennen Forscher eben an der winzigen Menge an Eisen. Nach dem Urknall entstanden Elemente, wie Wasserstoff und Helium. Schwerere Elemente, wie Eisen, entstanden erst aus sogenannten Supernovae, also Sternexplosionen. Somit muss auch dieser Stern erst einige Zeit nach dem Urknall entstanden sein.
Anhand des Eisengehalts eines Sterns lässt sich auch sein Alter bestimmen. Weil der Stern eine minimale Menge Eisen in sich trägt, kann er nicht so alt sein, wie die Sonne, aber auch nicht so jung wie die ersten Sterne überhaupt. Deswegen gehen die Forscher der Australian National University Research School of Astronomy and Astrophysics davon aus, dass es sich um einen Stern der zweiten Generation, der sogenannten Population II, handelt.
Die ersten Sterne gibt es wahrscheinlich nicht mehr
Nur eins von 50 Milliarden Atomen ist in diesem Stern ist ein Eisenatom. Trotzdem ist das schwere Eisen wichtig für das langjährige Bestehen dieses Sterns. Die ersten Sterne, die nach dem Urknall entstanden sind, waren nämlich zu Massereich, weil sie nur aus Wasserstoff und Helium bestanden. Deswegen existieren sie heute wahrscheinlich nicht mehr.
Die ältesten Ursterne werden als Sterne der Population III bezeichnet, so Business Insider. Die Sterne unserer Milchstraße gehören zur Population I, weil sie weitaus mehr Elemente enthalten, als ihre Vorgänger. Sterne der ersten Generation können mittlerweile, zwar nicht mehr untersucht werden, jedoch erzählen auch die Sterne der Population II so einiges über ihre Vorgänger.
Alte Sterne bestimmen den Zeitpunkt des Urknalls
Und noch viel spannender ist, dass solche uralten Sterne neue Einsichten über den genauen Zeitpunkt des Urknalls geben können. Die momentane Datierung ist nämlich nicht genau, da bisher wenige Artefakte der Forschung zur Verfügung standen, an denen man das Alter des Universums ablesen konnte.
Der Fund solcher Sterne hilft Wissenschaftlern dabei, die Urknalltheorie zu verfestigen. Während die meisten Forscher fest davon überzeugt sind, dass es einen Urknall gegeben hat, sieht ein berühmter Wissenschaftler alles anders. Deswegen löst diese Theorie von Stephen Hawking enorme Diskussionen bei Physikern aus. Der Urknall war der Anfang vom Universum und ein weiterer wird dessen Existenz beenden. Forscher gehen davon aus, dass ein zweiter Urknall das Universum auslöschen wird.