Würde sich ein Astronaut auf einem anderen Planeten befinden und die Erde und den Planet Venus beobachten, würde er keinen Unterschied feststellen. Doch tatsächlich ist die Venus alles andere als ein erdähnlicher Planet. Die Temperaturen sind viel zu hoch und die Atmosphäre besteht aus gesättigtem Kohlendioxid und Schwefelsäurewolken.
Erdähnlicher Planet: Früher war die Venus das mal
Zwei Planeten ähneln sich in Position und Zusammensetzung, doch trotzdem sind sie unterschiedlich? Wie kann das sein? Wissenschaftler versuchen zu verstehen, wie ein so erdähnlicher Planet doch so ganz anders sein kann. Daraus wird versucht Schlüsse zu ziehen, ob es bei anderen der Erde gleichenden Planeten genauso sein könnte. Wie ist also der Planet Venus so geworden, wie er jetzt ist?
Der Forschungsstand zum Planeten Venus besagt, dass es dort in der Vergangenheit mehr Wasser gegeben haben soll, als es die trockene Atmosphäre vermuten lässt. Es könnte sogar Ozeane gegeben haben. Durch das Altern unserer Sonne wurde diese immer heißer und ließ diese Gewässer durch den Anstieg der Oberflächentemperaturen verdampfen.
Der Planet Venus geriet außer Kontrolle
Der Planet Venus trat schließlich in einen außer Kontrolle geratenen Treibhauszustand ein, von dem er sich nicht erholen konnte. Ob sie aber so ein erdähnlicher Planet ist, dass dort auch Plattentektonik herrschte, ist bislang unklar. Für einen solchen Prozess ist Wasser unumgänglich. Ohne Wasser wäre die Plattentektonik ohnehin sofort gestoppt worden. Doch das hätte nicht das Ende der geologischen Aktivitäten bedeutet. Durch die innere Wärme auf dem Planeten Venus wäre weiterhin Magma in Form von Lavaströmen erzeugt worden.
Wasserplanet Venus? Nur eine Hypothese
Auch wenn die Venus auf den ersten Blick wie ein erdähnlicher Planet wirkt, wissen Forscher nicht, ob sie und unser Planet unter den gleichen Bedingungen entstanden sind, wie The Conversation erläutert. Der Planet Venus ist im Vergleich zu den anderen Planeten unseres Sonnensystems ein Rätsel. Um einen Blick auf die Oberfläche werfen zu können, müssen erst die Schwefelsäurewolken durchdrungen werden. Einer Oberflächentemperatur von 470 Grad Celsius halten elektronische Geräte meistens nur für kurze Zeit stand. Das macht die Forschung auf dem Planeten Venus schwierig.
Es fanden schon unterschiedliche Missionen zu unserem erdähnlichen Nachbarn statt, doch langfristige Forschung ist bislang nicht möglich. Dabei wäre ein nachhaltiges Erkundungsproblem die Lösung aller Rätsel. Es ist allerdings ein Irrtum anzunehmen, dass der Planet Venus unser nächster Nachbar ist. Die NASA hat schon überlegt, Menschen zur Venus zu schicken.