Es sind einige Risiken damit verbunden, Astronaut zu werden. Die Ausbildung ist hart und hat man es geschafft, lauern erst die richtigen Gefahren im All selbst. Unfälle im von Menschen erkundeten Universum gibt es jedenfalls zuhauf. Aber hast du dich auch schon einmal gefragt, wie viele Astronauten bereits im Weltall gestorben sind?
Gefährliches Universum: 3 Astronauten starben im All
Viele Kinder träumen davon, Astronaut zu werden. Die Idee, unbekannte Sphären zu erforschen und die Erde von oben zu sehen, ist einfach verführerisch. Seit der ersten Raumfahrt sind allerdings auch einige Tragödien im Universum passiert. Glücklicherweise konnten die betroffenen Astronauten überleben – bis auf drei Raumfahrer, für die jede Hilfe zu spät kam.
Das Besondere: In den vergangenen 50 Jahren sind rund 30 Astronauten und Kosmonauten gestorben, allerdings während ihres Trainings oder gefährlicher Missionen auf dem Erdboden oder in der Erdatmosphäre. Damit fanden sie ihren Tod unterhalb der gedachten Weltall-Grenze von 100 Kilometern Höhe, der sogenannten Kármán-Linie, die die Luftfahrt von der Raumfahrt trennt. Die drei „wirklichen“ Todesopfer starben tatsächlich im Universum.
Flugzeugabstürze, Feuer, Tod
Am Anfang des Weltraumrennens zwischen den USA und der UdSSR passierte eine Reihe von tödlichen Flugzeugabstürzen. Die betroffenen Piloten testeten fortschrittliche, raketengetriebene Flugzeuge. Dann gab es natürlich noch das berühmte Feuer auf der Apollo 1 der Apollo-Missionen, das drei Astronauten tötete. Während einer Startsimulation erzeugte ein Streufunke in der mit 100 Prozent Sauerstoff gefüllten Kabine des geerdeten Raumfahrzeugs einen Brand, der die Raumfahrer überwältigte.
Was darauf folgte, waren acht weitere, erfolgreiche Missionen, inklusive der Apollo 11, mit der Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond landete. Dann, am 30. Juni 1971 geschah es: Die ersten – und bis dato einzigen – drei Menschen starben im Universum: Georgi Dobrovolski, Vladislav Volkov und Viktor Patsayev.
Zuvor waren ihre sowjetischen Kollegen einer Katastrophe nur knapp entkommen. Sie starteten im April 1971 an Bord der Sojus 10 ins All, mit dem Ziel, eine zuvor im Weltraum über der Erdatmosphäre geparkte Raumstation zu besteigen und einen ganzen Monat im Orbit zu bleiben. Das Andocken klappte auch. Probleme mit der Einstiegsluke verhinderten jedoch, dass die Kosmonauten die Station betreten konnten.
Also hieß es zunächst: zurück zur Erde. Bei der vorzeitigen Rückreise traten jedoch giftige Chemikalien in die Luftzufuhr der Sojus 10 ein. Ein Kosmonaut wurde ohnmächtig, dennoch schafften es alle drei ohne langanhaltende Folgeschäden nach Hause.
3 Astronauten die ersten Toten des Universums
Nur ein paar Monate später, im Juni 1971, trat eine neue Crew an Bord der Sojus 11 die Reise an. Dobrovolski, Volkov und Patsayev betraten schließlich die Raumstation. Sie stellten in der folgenden Zeit nicht nur den Rekord für die längste Zeit im All auf, sie führten auch diverse Experimente durch, die darauf fokussiert waren, herauszufinden, wie der menschliche Körper mit die Schwerelosigkeit reagiert.
Am 29. Juni 1971, einen Tag vor der Tragödie, stiegen die sowjetischen Astronauten zurück in die Sojus 11-Kapsel, um zur Erde zurückzukehren. Vom Boden aus gesehen verlief alles glimpflich, die Kapsel landete wie geplant in Kasachstan. Als die Bergungsmannschaft jedoch die Luke öffnete, fanden sie alle drei Kosmonauten tot auf.
Ein Ventil brachte den Tod
„Nach außen hin gab es keinerlei Schäden“, erinnert sich Kerim Kerimov, Vorsitzender der Staatskommission, in Ben Evans‘ Buch „Foothold in the Heavens“. Der Anblick der Toten muss gruselig gewesen sein: Alle drei lagen in ihren Sitzen, bewegungslos, mit dunklen Flecken auf ihren Gesichtern und Blutspuren in Nasen und Ohren. Dobrovolskis Leiche war sogar noch warm.
Was hatte die sowjetischen Astronauten im Universum umgebracht? „Die Ärzte gaben künstliche Beatmung. Ihnen zufolge starben die drei an Ersticken“, so Kerimov. Der tödliche Unfall war die Folge einer defekten Ventildichtung am Abstiegsfahrzeug des Raumfahrzeugs, die während der Trennung vom Servicemodul aufgeplatzt war. Es muss in 168 Kilometern Höhe gewesen sein, als diese tödliche Mischung aus undichtem Ventil und Vakuum des Weltalls die gesamte Luft aus der Kabine zog.
Unwirtliches All
Zudem war das besagte Ventil unter den Sitzen der Kosmonauten angebracht, sie hätten das Problem unmöglich rechtzeitig lösen können. Bis heute tragen alle Kosmonauten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre druckdichte Raumanzüge. Seither sind Dobrovolski, Volkov und Patsayev die einzigen Astronauten, die im Universum gestorben sind.
Auch die NASA achtet auf die Sicherheit ihrer Raumfahrer. So sieht der neue NASA-Weltraumanzug aus. Wiederum zeigte Elon Musk auf Instagram den SpaceX-Raumanzug. Denn: Raumanzüge können gefährlich sein. Im Übrigen sind auch die Planeten im Sonnensystem für Menschen tödlich.