Jahrhunderte lang wird schon über das mysteriöse Phänomen der Kugelblitze gerätselt. Die Lichtkugeln treten häufig in der Nähe von Gewittern auf und lassen sich in verschiedenen Farben beobachten. Wie aus dem Nichts können sie auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden. Können uns die Blitzkugeln auch gefährlich werden?
Kugelblitze: Das Rätsel ihrer Entstehung
Zischendes Geräusch, beißender Geruch und ein helles Leuchten: Hinter dieser Beschreibung steckt ein Kugelblitz. Eine der frühesten Beobachtungen wurde 1638 dokumentiert. „Ein großer Feuerball“ schoss durch das Fenster einer englischen Kirche. Doch so richtig einig sind sich Forscher noch nicht, wenn es um ihre Entstehung geht. Nur eins ist klar, sie erscheinen meist während eines Gewitters.
Normale Blitze entstehen durch die Entladung elektrischer Spannung. So kommt es zu Lichtbögen zwischen Wolken oder zwischen Wolken und der Erde. Durch ein Blitz kann die Temperatur so stark erhitzt werden, dass es fünfmal heißer wird, als auf der Oberfläche der Sonne. Dadurch, dass die Hitze sich auf die umliegende Luft ausdehnt, beginnt diese zu vibrieren und wir hören einen Donner.
Alles doch nur eingebildet?
Doch wie steht es um die Kugelblitze? Eine Studie geht davon aus, dass 40 Prozent der Beobachtungen von Lichtkugeln nur Halluzinationen sind, die von Blitzen und dem Magnetfeld der Erde erzeugt werden. Es gibt aber auch Forscher, die sich sicher sind, dass Kugelblitze wirklich existieren.
Forscher der Universität in Lanzhou, in Nord-West China, ist es 2012 gelungen, einen Kugelblitz aufzunehmen. Sie untersuchten mit einer Kamera und Spektrometern Gewitter. Die Lichtkugel erschien nach einem Blitzeinschlag und bewegte sich zehn Meter weiter horizontal über den Boden. Die nähere Untersuchung durch das Spektrometer ergab Silizium, Eisen und Kalzium in der Blitzkugel. Diese Elemente fanden sich auch im Boden der Region wieder.
Diese Beobachtung untermauert die Theorie, dass Kugelblitze mit einem Blitzeinschlag zusammenhängen. Durch die Reaktion von Sauerstoff und verdampften Elementen aus dem Boden, soll es zu dem Phänomen kommen, da die ionisierte Luft, das sogenannte Plasma, ähnliche Bedingungen erzeugt, wie man sie vom Elmsfeuer kennt. Beim Elmsfeuer handelt es sich um eine Lichterscheinung, die viele auch mit Kugelblitzen verwechseln.
Viele Gerüchte um das Phänomen der Blitzkugel
Die Gerüchte um das unerklärliche Phänomen sind endlos, wie National Geographics zeigt. Eine weitere Theorie besagt, dass Kugelblitze durch Glas entstehen. Das bedeutet, wenn sich Ionen in der Atmosphäre auf einer Glasscheibe sammeln und auf der anderen Seite ein starkes elektrisches Feld erzeugt wird, könnte dies eine Entladung auslösen.
Auch Mikrowellenstrahlung wurde schon mal als Auslöser für eine der seltsamen Lichtkugeln vermutet. 2016 ging man davon aus, dass ein Blitzeinschlag Mirkowellenstrahlung verursacht und diese in eine Blase eingeschlossen werden könnte. Dadurch könnte sich ein Kugelblitz formen.
Kurzzeitig wurden Kugelblitze aber auch mit Leuchterscheinungen verwechselt, die während eines Erdbebens auftreten. Diese Erdbebenlichter kommen aber direkt aus dem Boden und nicht vom Himmel. Trotzdem können diese Blitzkugeln auch während eines Erdbebens erscheinen, wenn bestimmte Gesteine sich während eines Bebens entladen.
Fazit: Dem Phänomen Kugelblitz auf der Spur
Die Wissenschaft findet vielerlei Erklärungen für das mysteriöse Phänomen des Kugelblitzes. Aber einig sind sie sich bislang noch nicht. Versuche Kugelblitze im Labor nachzustellen, ergaben seither noch keine positiven Ergebnisse. So bleiben Kugelblitze bis heute noch ein mysteriöses Phänomen, das die Menschen immer wieder in Erstaunen versetzt.
Nicht immer wenn Leuchterscheinungen gesichtet werden, muss es sich um einen Kugelblitz handeln, wie dieser Artikel zeigt. Ein grün-grelles Leuchten über Berlin war ein Meteorit, der in unsere Atmosphäre eingedrungen war. Das Leuchten am Himmel, namens „Steve“, war bislang unergründlich.