Eine gescheiterte Beziehung kann sehr schmerzhaft sein und zu starkem Liebeskummer führen. Viele Menschen haben Magenprobleme oder ein enges Gefühl in der Brust. Ein gebrochenes Herz kann tatsächlich krank machen: Das ist das Broken-Heart-Syndrom.
Broken-Heart-Syndrom: Wenn Liebeskummer krank macht
Das Broken-Heart-Syndrom nennt sich auch übersetzt Gebrochenes-Herz-Syndrom. Die Symptome ähneln Mediziner:innen zufolge denen eines Herzinfarkts. Doch wer leidet besonders darunter und wie kannst du selbst erkennen? Die Gefahren und Tipps zur Vorbeuge erklären wir dir.
Broken-Heart-Syndrom: Die Symptome
Wo bisher nur von psychischen Belastungen die Rede war, sind jetzt auch physische Symptome im Spiel. Liebeskummer hat Folgen für unseren Körper, die gefährlich werden können. Die häufigsten Symptome des Broken-Heart-Syndroms sind denen eines akuten Herzinfarkts sehr ähnlich, wie auch das Ärzteblatt berichtet:
- einsetzende Brustschmerzen bzw. Engegefühl in der Brust
- ziehende Schmerzen in den Armen
- Übelkeit und Erbrechen
- Schweißausbrüche
- Herzrasen
- Atemnot
Der Unterschied zum Herzinfarkt ist allerdings, dass die physischen Symptome psychisch bedingt sind. Mediziner:innen sprechen dann auch von Stress-Kardiomyopathie. Das Herz ist in dieser Stresssituation nicht mehr in der Lage, genügend Blut durch die Schlagadern in den Körper zu pumpen. Auf einem EKG zeigt sich dann das für Infarkte typische „Zacken“.
Broken-Heart-Syndrom: Die Ursachen
Das Leben eines Menschen mit dem Broken-Heart-Syndrom-Kranken ist nicht bedroht, denn die Ursachen rühren anderswoher. Sie sind psychosomatisch und auf schwerwiegenden Liebeskummer zurückzuführen:
- Angst
- Trauer
- Mutlosigkeit
- Erschöpfung
Ob es nun die Trennung von einem Partner war oder der Verlust eines geliebten Familienmitglieds ist dabei irrelevant, der emotionale Stress fällt bei jedem unterschiedlich aus. Warum allerdings diese Mischung aus Stress und emotionaler Dauerbelastung zu dem Herzinfarkt-ähnlichen Zusammenbruch führt, ist Mediziner:innen noch nicht vollständig klar.
Broken-Heart-Syndrom: Warum ist es so gefährlich?
Broken-Heart-Syndrome sind allerdings eine Gefahr für den Körper. Ein Forscherteam aus Göttingen legt nahe, dass die Herzmuskelzellen der Betroffenen bis zu sechsmal empfindlicher auf Stresshormone reagieren, als bei gesunden Menschen. Die Krankheit solltest du also ernst nehmen. Ein Prozent der Erkrankten leiden an Herzrhythmusstörungen und auch Blutgerinnsel können in einigen Fällen auftreten.
Zudem kann der vermeintliche Herzinfarkt selbst Ängste hinterlassen und womöglich zu einer neuen psychischen Krise führen. Letztlich kommen auch genetische Faktoren sowie Erziehung und Erfahrungen mit ins Spiel. Denn jeder Mensch reagiert vor diesem Hintergrund anders auf Stress. „Die Befunde zum Broken-Heart-Syndrom veranschaulichen die Notwendigkeit nicht nur die psychische Komponente der psychokardiologischen Erkrankungen zu beachten“, so die Expert:innen des Ärzteblatts.
Broken-Heart-Syndrom vorbeugen
Natürlich ist niemand davor gefeit, an einem gebrochenen Herzen zu leiden. Wer jedoch weiß, dass er eine niedrige Stresstoleranz hat, sollte sich auf die Folgen des Liebeskummers besser vorbereiten. Zum Beispiel mit Entspannungstechniken, Bewegung oder Psychotherapien, die die Möglichkeit bieten, besser mit emotionalen Extremsituationen umzugehen.
Letztendlich gelten dieselben Maßnahmen, einem Broken-Heart-Syndrom vorzubeugen, die auch bei einem echten Infarkt helfen. „Die Anpassung des Lebensstils und ein wirkungsvolles Stressmanagement“ können laut Dr. Magnus Schraudolph helfen (via BR). Er ist Facharzt für Innere Medizin, Psychotherapie und Kardiologie. So kannst du beispielsweise Joggen gehen. Achte jedoch darauf, dass du währenddessen noch sprechen kannst, da auf diese Weise eine gesundmachende Intensität erreicht ist.
Mach dir das Broken-Heart-Syndrom bewusst
Die Patentlösung zum Umgang mit Liebeskummer gibt es nicht. Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass sich schweres Liebesleid auch zu einem Broken-Heart-Syndrom entwickeln kann – und das kann sich nicht nur wie ein Herzinfarkt anfühlen, sondern deinem Körper auch gefährlich werden. Ein guter Tipp, der Krankheit ein wenig vorzubeugen: Stress rausnehmen.
Vielleicht kann auch der erste Liebeskummer-Chatbot mit einer Therapie helfen. Übrigens ist auch der Placebo-Effekt kein Mythos.
Quellen: Ärzteblatt, Apotheken-Umschau, BR