Wie entspannst du dich, wenn der Arbeitstag wieder einmal stressig war und du eine Auszeit brauchst? Die Wege zur Entspannung sind vielseitig, denn jeder Mensch hat seine eigene Methode zum Stressabbau entwickelt. Doch was ist aus wissenschaftlicher Sicht die beste Methode? In einer der weltweit größten Studien wurden Tausende Teilnehmer dazu befragt. Die Ergebnisse dieses „Rest Tests“ überraschten. Und sie liefern gute Entspannungsübungen bei Stress, die zeigen: Man kann Entspannen lernen.
Der „Rest Test“: Die Suche nach den richtigen Entspannungsübungen
Wer träumt nicht davon, einfach nur zu relaxen. Entspannungsübungen sollen besonders bei Stress helfen, doch jeder Mensch praktiziert seine ganz eigene Methode. Welche am Ende wirklich hilft, ist individuell verschieden. Umso erstaunlicher ist das, was der „Rest Test“ im Jahr 2016 herausgefunden hat.
In einer der größten Studien weltweit zum Thema Entspannung wurden 18.000 Menschen in 134 Ländern befragt. Sie sollten in einer Online-Umfrage angeben, wie sie im Alltag Stress abbauen. So wollten die Forscher dahinter herausfinden, mit welchen Entspannungsübungen Menschen zur Ruhe kommen können und wie wichtig Auszeiten sind.
Diese Entspannungsübungen helfen
Das Forscherteam bestand aus der britischen Expertengruppe Hubbub, einem interdisziplinären Kollektiv aus Wissenschaftlern und Künstlern. In Kooperation mit BBC Radio 4 führte sie die Umfrage durch. „Ja, ich war überrascht“, reagierte schließlich die Sozialwissenschaftlerin Felicity Callard von der Durham University auf die Auswertungsergebnisse.
Das war das Ranking der meistgenannten Aktivitäten und Entspannungsübungen bei Stress:
- Lesen
- In der Natur sein
- Zeit alleine verbringen
- Musik hören
- nichts tun
- spazieren gehen
- baden oder duschen
- tagträumen
- fernsehen
- meditieren
- mit Tieren spielen
- Freunde und Familie
- Tee oder Kaffee trinken
- kreativ sein
- Gartenarbeit
Eines fällt dabei besonders auf: Die ersten Plätze belegen Aktivitäten, die alleine durchgeführt werden. Offenbar können wir am meisten entspannen, wenn wir uns von anderen isolieren. Das hat aber auch einen Grund: „Die Menschen erklärten, dass sie in der Abgeschiedenheit darauf fokussiert waren, wie sie sich fühlten, also wie es um ihren Körper und ihre Emotionen bestellt ist“, erklärte Ben Alderson-Day, Psychologe an der Durham University und Co-Autor der Studie der BBC.
Zeit nehmen: So viel Erholung brauchen wir täglich
Nicht ganz so überraschend war dann das Ergebnis, dass Ruhe heutzutage ein hart umkämpftes, weil seltenes Gut ist. Zwei Drittel (68,4 Prozent) aller Befragten des „Rest Tests“ wünschten sich mehr Erholung, nur knapp ein Drittel (31,6 Prozent) hielt seinen Bedarf für gedeckt. Im Durchschnitt hatten die Studienteilnehmer nach eigenen Aussagen mehr als drei Stunden pro Tag tiefe Entspannung zur Verfügung.
Denjenigen, die fünf bis sechs Stunden täglich zur Ruhe kommen konnten, scheint es am besten zu gehen.
Entspann dich mal
Das rückt das Relaxen auf dem Sofa doch gleich in ein ganz anderes Licht. Was in unserer leistungsorientierten Gesellschaft lange Zeit nicht sehr hoch angesehen war, scheint nun wichtiger zu werden: die tiefe Entspannung und die Notwendigkeit nach Entspannungsübungen, die bei Stress genau das bewirken.
Probiere die obigen Übungen doch gleich mal aus, lies also mal wieder ein gutes Buch, geh spazieren oder höre Musik – alleine wohlgemerkt. Oder können 18.000 Menschen lügen? Eine andere Professorin rät zwecks tiefer Entspannung von diesen zwei Fehlern ab. Willst du Stress abbauen, vertrau auf diese Tipps.