Wissenschaftler sind schon lange auf der Suche nach außerirdischem Leben im Universum. Könnte es irgendwo da draußen wirklich noch andere Lebewesen geben? Damit stellen sich aber viele tatsächlich die falsche Frage. Denn wir sollten uns eher mal fragen, ob wir außerirdisches Leben auch wahrnehmen würden, wenn es vor uns steht.
Außerirdisches Leben: Sind wir allein im Universum?
In den vergangenen Jahren haben Forscher versucht herauszufinden, welche Indizien es für außerirdisches Leben geben könnte und welche Planeten vielleicht bewohnbar sind. Die vorliegenden Daten sollten dazu genutzt werden, um bestehende Theorien zu überprüfen und nicht, um daraus auf neue Theorien zu schließen.
Scott Gaudi von der NASA forscht schon lange nach außerirdischem Leben. In einem Vortrag berichtete er von seiner 20-jährigen Erfahrung bei der Erforschung von Exoplaneten und kommentierte dies mit „erwarte das Unerwartete“. Alles ist also möglich, oder nicht? Viele Entdeckungen erfolgten in der Vergangenheit durch Zufall. Auf der Suche nach Aliens gehen viele Forscher davon aus, dass wir sie erkennen, wenn wir sie sehen.
Das Unerwartete erwarten – ist das möglich?
Doch andere Studien beweisen, dass es gar nicht so leicht ist, dass Unerwartete zu erwarten. Kognitionspsychologe Daniel Simons ist der Meinung, dass wir Unerwartetes oft nicht wahrnehmen. Dazu machte er ein Experiment, bei dem sich Menschen einen Ball zuspielen und man die Ballwechsel eines Teams zählen muss. Vielen Probanden fällt dabei nicht auf, dass mitten im Spiel ein Gorilla durch das Bild läuft. Simons Erklärung lautet:
- Wir nehmen den Gorilla nicht wahr, weil unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist.
- Wir wollen die Anomalie in der Szenerie nicht wahrhaben, weil wir sie nicht erwarten.
Hier kannst du dir den Versuch einmal anschauen:
Außerirdisches Leben einfach übersehen
So kam es auch in der Vergangenheit vor, dass Neuentdeckungen erst zurückgewiesen wurden, wie beispielsweise die abweichenden Ozonwerte in der Atmosphäre über der Anarktis. Doch der zweite prüfende Blick lieferte die Entdeckung schließlich. Könnte so etwas nicht auch bei der Suche nach außerirdischem Leben eintreffen?
In den vergangenen zehn Jahren würden über 3.600 Exoplaneten entdeckt. Wird erstmal der Transiting Exoplanet Survey Satellit (TESS) der NASA eingesetzt, wird sich diese Zahl enorm steigern. Nun heißt es für die Forscher auf all den entdeckten erdähnlichen Planeten nach außerirdischem Leben zu suchen und nichts zu übersehen.
Wissenschaftler müssen aufgeschlossen sein
Immerhin konnte auch schon durch Fehlinterpretation auf die richtigen Schlüsse gefolgert werden. So nahm der Physiker David Brewster an, dass Licht aus Partikeln besteht, die sich in einer geraden Linie befinden. Die Ergebnisse, der er daraus zog, waren trotz allem nicht falsch. Auch wenn die Basis der Theorie nicht stimmte.
Trotzdem sind die Theorien die Basis, auf der die Wissenschaftler sich nach außerirdischem Leben umsehen. Um also das Unerwartete zu erkennen, müssen sie dieses auch in ihre Theorien aufnehmen. Die Erforschung des Universums ist wichtig für unsere Zukunft. Um außerhalb unseres Planeten noch Leben zu entdecken, müssen die Forscher daher aufgeschlossen sein und nicht nur an gewohnten Mustern festhalten.
Erst kürzlich glaubte man, auf einen Beweis für außerirdisches Leben gestoßen zu sein. Eine Studie stieß auf etwas Unfassbares. Wir erklären dir auch, wie du einen Alien erkennst.