Faulsein ist nicht zu verwechseln mit dem natürlichen Bedürfnis nach Ruhe, mit Trägheit sowie oder gar Symptomen einiger psychischer Erkrankungen wie Depression, Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Schlafstörungen und Schizophrenie. Dennoch liegt jeder gerne einmal auf der sprichwörtlichen faulen Haut. Sich zu entspannen soll schließlich Stress abbauen. Gleichzeitig wissen wir, dass regelmäßige Bewegung für den Körper wichtig ist, und ebenfalls Stress reduziert. Was also tun?
Faulsein: Was 1.500 statt 10.000 Schritte am Tag mit dir machen
Mehr zu faulenzen haben sich wahrscheinlich viele Menschen für das neue Jahr vorgenommen, auch nach den ganzen Feiertagen. Schließlich hat man im Alltag schon genug Stress. Was das große Problem dabei sein könnte, legt eine neue Studie nahe: Schon wenige Tage Faulsein ist für unseren Körper angeblich schon eine große Gefahr.
Absolvieren wir weniger als 1.500 Schritte am Tag, erleiden wir sowohl Muskel- als auch Knochenschwund. Außerdem lagern wir Fett in der Taille und in den Muskeln ein. Wie gefährlich ist es aber langfristig, wenn man kurzfristig zum Faultier wird?
1.500 statt 10.000 Schritte – und dann?
Forscher um Juliette Norman von der University of Liverpool haben genau das wissen wollen. Sie untersuchten 26 junge und 21 ältere Probanden, die zuvor regelmäßig mindestens 10.000 Schritte am Tag taten und daher relativ fit waren. Für die Studie beschränkten sie sich zwei Wochen lang auf nur 1.500 Schritte pro Tag.
Das ist natürlich eine drastische Reduzierung. Viel mehr überraschte die Forscher jedoch, wie schnell sich der Bewegungsmangel auf die Körper der Teilnehmer auswirkte. Das Faulsein führte dazu, dass sowohl junge als auch ältere Probanden an Muskelmasse verloren und der Mineralgehalt ihrer Knochen abnahm. Wiederum zu nahm das Körperfett an der Taille und innerhalb der Muskeln.
Die älteren Studienteilnehmer hatten zudem mit einer noch übleren Folge des Faulenzens zu kämpfen: Ihre Gewebe wurden weniger mit Sauerstoff versorgt und die Funktion der Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, ließen nach.
Teilnehmer beider Altersgruppen fühlten sich nach zwei Wochen im Chill-Modus also körperlich schwächer, während die älteren zudem die alterstypischen Verluste von Kraft und Kondition verspürten.
Dein Ausweg aus dem schädlichen Faulsein
„Schon ein kurzzeitiger Bewegungsmangel kann schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben – das ist wichtig zu wissen“, sagte Studienleiterin Norman. Die Empfehlung der Forscher ist klar: Bewegung. Besonders an Tagen, die zum Faulsein geradezu einladen, wie Feiertage, sollte mindestens ein Verdauungsspaziergang drin sein, um den Folgen der Faulenzens entgegenzuwirken.
„Wir ermutigen die Menschen, wenigstens 10.000 Schritte täglich zu machen, denn das reicht schon aus, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken und die Fettpolster nicht wachsen zu lassen“, sagt Norman. Auf diese Angabe solltest du dich jedoch nicht immer verlassen, schließlich ist bekannt, dass die Regel der 10.000 Schritte am Tag wissenschaftlich nicht belegt ist. Trotzdem kann es für den Überblick nicht schaden, deine Schritte mit einer dieser Apps zu zählen. Außerdem hat langes Sitzen erwiesenermaßen böse Folgen.