Die wandernden Steine durchkämmen mal schneller und mal langsamer die Landschaft des Death Valleys. Lange Zeit war es ein Rätsel für Wissenschaftler wie sich die Felsbrocken durch das Tote Tal fortbewegen. Teilweise legten sie fast 1.000 Meter zurück. Doch wie war das möglich? Nun haben sich Forscher auf die Lauer gelegt und konnten dieses Mysterium klären.
Wandernde Steine: Rätsel der Bewegung wurde gelöst
Bei den wandernden Steinen handelt es sich um Felsbrocken, die bis zu 350 Kilogramm schwer sind. Im Nationalpark des Death Valleys befinden sie sich im Nordwesten auf einem ausgetrocknetem See. Es wirkte als würden sie sich ohne Hilfe einfach über diese Fläche hinfortbewegen, wie Spuren im Sand die Wanderung belegten. Doch niemand konnte sich lange Zeit erklären, wie dies möglich war. Ein Forscherteam um Richard Norris von der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla, USA, konnte das Geheimnis 2014 mit Videoaufnahmen lüften.
Auffällig war, dass die Steine ihre Wanderung oftmals im Winter aufnahmen. Daher hatte sich das Team von Dezember bis Januar ins Death Valley begeben. Es wurden Messgeräte und Kameras aufgestellt, um keine Bewegung zu verpassen.
Viele Theorien um das Mysterium der wandernden Steine
Es ließen sich lange Zeit nur wenig Parallelen zwischen den Stein-Wanderung feststellen. So bewegten sich einige Felsen mehrere Hundert Meter voran, andere dagegen nur wenige Meter. Einige Steine hinterließen eine Spur von Zick-Zack-Linien, woraufhin andere geradeaus wanderten.
Kein Wunder, dass sich einige Theorien um das Mysterium gerankt haben:
- außerirdisches Leben könnte dafür verantwortlich sein
- Tiere bewegen die Felsen durch den Park
- Auslöser wie Erdbeben, Magnetismus, erhöhte Schwerkraft oder Wasserströme wurden verantwortlich gemacht
- Bakterien, die eine Art „Schmierfilm“ bilden
- und vieles mehr
Das Geheimnis der Stein-Wanderung
Die Erklärung für die wandernden Steine ist relativ simpel, doch nicht unbedingt naheliegend. Regnet es im Death Valley, bildet sich ein flacher See auf der Hocheben, der gefriert. Hauchdünnes Eis umschließt dann auch die Steine. Sobald die Sonne aufgeht, beginnt das Eis zu tauen und bildet kleine Schollen, die vom Wind verteilt werden. Die Steine, die selbst noch eine Eisschicht um sich herum haben, bewegen sich auf den kleinen Eisschollen fort. So entstehen auch die Schleifspuren auf dem Boden.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis eine Antwort auf das Mysterium der wandernden Steine geliefert werden konnte, was hauptsächlich daran lag, dass fest installierte Kameras im Nationalpark verboten sind. Alle ungeklärten Fragen können aber nun beantwortet werden:
- Spuren ohne Steine: Sie wurden von Dellen im Eis und von Lehmbrocken erzeugt, die am Boden kratzen.
- Furchen, die breiter werden: Der Fels sinkt immer weiter in den Boden ein, wenn das Eis taut.
- Unterschiede in der zurückgelegten Strecke: Manche Felsen nehmen Fahrt auf und können sich kaum bremsen.
- Breite Spuren hinter schmaleren Spuren: Dies entsteht, wenn Eis am Stein haften bleibt.
Ingesamt sind die wandernden Steine aber eher langsam unterwegs, wie GPS-Sensoren an den Felsen belegen. Das bedeutet, sie legen etwa zwei bis fünf Meter in der Minute zurück. Es reicht tatsächlich schon eine milde Brise von drei Windstärken aus, um die Brocken zu bewegen. Aber ohne Eis rührt sich im Death Valley gar nichts.
Fazit: Kein Hokuspokus, sondern einfach nur Physik
Wer sich nun erhofft hatte, dass es sich um ein übernatürliches Phänomen handelt, muss leider enttäuscht werden. Hinter den wandernden Steinen im Death Valley steckt einfach nur Physik. Wenn du dich dennoch ein wenig gruseln möchtest, kannst du dir diese Gänsehaut verursachenden Vorfälle einmal anschauen. Darum nehmen übrigens Ufo-Sichtungen in Deutschland stark zu. Falls du dich gefragt hast, warum manche Menschen Geister sehen: Das hat es mit paranormalen Phänomenen auf sich.