Das Epizentrum des Coronavirus ist in Wuhan, China. Die Krankheit breitet sich weltweit aus. Nun meldet sich ein kanadisches Start-up zu Wort und gibt an, dass anhand von Usern in China die Vermutung schon nahelag, dass sich eine derartige Krankheitswelle anbahnte. Drei Wochen vor der Bekanntgabe sollen die Mitarbeiter geahnt haben, dass der Coronavirus-Ausbruch stattfand.
Coronavirus: Der Ausbruch war vorhersehbar
„Chinesische Zeitungen hatten über einige Kranke berichtet, die möglicherweise mit einem Fischmarkt in Wuhan in Verbindung gebracht wurden“, sagte Isaac Bogoch, Mitarbeiter des Start-ups BlueDot. Er selbst ist Arzt und klinischer Prüfer an der Universität von Toronto. Aufgrund der vorliegenden Daten zu einem möglichen Ausbruch des Coronavirus informierte Bogoch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dadurch wurde ein früher Virenalarm herausgegeben.
Seine Aufgabe ist es, den Computer mit allerhand Daten zu versorgen. Darunter fallen beispielsweise Tierseucheninformationen, Flugpläne, aber auch Webartikel. Auf diese Weise lassen sich Muster erkennen. So konnte Bogoch anhand der Daten erkennen, wo das Coronavirus als nächstes auch außerhalb Chinas ausbrechen würde. In einem Fachaufsatz sagte er voraus, dass das Virus zunächst nach Thailand oder Japan gelangen würde. Tatsächlich wurden nur wenige Tage später die ersten Infizierten außerhalb Chinas entdeckt. Dabei handelte es sich um zwei Fälle in Thailand und einen in Japan. Alle drei waren Reisende aus Wuhan.
So konnte die Ausbreitung des Virus vorhergesagt werden
Wie konnte man diese Entwicklung des Coronavirus-Ausbruches anhand von Daten erkennen? Bogoch und sein Team orientierten sich an Zahlen historischer Reisemuster. Zudem wurden gängige Flugdaten betrachtet, um zu ermitteln, wohin Reisende von Wuhan aus wollen. Das Team schaute sich an, wie gut China seither mit der Bedrohung von Infektionskrankheiten umgegangen ist. Hat ein Land ein schlechtes Gesundheitssystem, ist auch das Epidemierisiko höher.
Im Endeffekt könnten Künstliche Intelligenzen als Frühwarnsystem für Krankheiten wie das Coronavirus dienen. Nicht nur die Regierung kann davon profitieren, sondern auch die Wirtschaft. Denn wenn Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen ihren Betrieb in ein bestimmtes Land einstellen müssen, kann das auch für den Tourismus negative Entwicklungen haben. Daher kaufen viele Unternehmen Daten und Analysen von Firmen ein, die über Technologien mit Künstlicher Intelligenz verfügen, um ihr finanzielles Risiko einzuschätzen.
Wie verlässlich sind solche datenbasierten Vorhersagen?
Die Firma Metabiota geht noch einen Schritt weiter: Sie bewertet Krankheiten anhand von Symptomen, Sterblichkeitsrate und Verfügbarkeit eines Impfstoffes. Menschen werden befragt, inwiefern sie sich vor der Erkrankung fürchten. Der Coronavirus zeigt eine ähnliche Einschätzung wie SARS auf. Metabiota verwendet ebenfalls Künstliche Intelligenzen, um Epidemien und ihre Entwicklung vorherzusagen.
Vorhersagen via Daten sind allerdings nur so verlässlich, wie die zugrundeliegenden Daten. Es gibt im Fall des Coronavirus viele Stimmen, die glauben, dass China nicht ganz offen mit der Zahl der Infizierten umgeht. Das liegt vor allem daran, dass Ärzte zu beschäftigt sind, um die Erkrankten zu melden oder Patienten nur leichte Symptome verspüren und nicht wissen, dass diese vom Coronavirus kommen.
Coronavirus breitet sich immer weiter aus
Der Nachteil an zahlenbasierten Vorhersagen über Ausbrüche von Krankheiten ist daher simpel: Ungenaue Daten können der Gesellschaft ein Gefühl von falscher Sicherheit liefern. Die neueste Vorhersage von Bogoch geht davon aus, dass der Coronavirus sich weiter in die Türkei, Ägypten und Neuseeland ausbreitet.
Eine digitale Karte zeigt den Coronavirus-Ausbruch in Echtzeit. Solltest du in Sorge sein, dass du dich angesteckt hast, solltest du auf folgende Symptome des Coronavirus achten. Es wird schon an einem Impfstoff gearbeitet. Dennoch könnte ein Coronavirus-Impfstoff nicht die ersehnte Rettung sein.