Die Welt steht vor einer großen Herausforderung: Wollen wir den Klimawandel aufhalten, müssen wir Möglichkeiten finden Energie so zu generieren, dass dabei möglichst wenig Treibhausgase freigesetzt werden. Wind- und Sonnenenergie sind eine Möglichkeit der ökologischen Stromerzeugung, Regentropfen eine andere. Regentropfen? Ja, denn Forschern ist es nun gelungen, aus einem Regentropfen soviel Energie zu gewinnen, dass damit 100 kleine LEDs zum Leuchten gebracht werden konnten.
Stromerzeugung aus Regen – das steckt dahinter
Ganz neu ist die Idee, Energie aus Wasser zu gewinnen, natürlich nicht. Schließlich nutzen wir heute bereits Wasserkraftwerke zur nachhaltigen Stromerzeugung. Auch gab es in der Vergangenheit bereits Versuche mit Solarzellen, die Strom aus einem Regenschauer generierten. Die Idee klang vielversprechend, allerdings war der Wirkungsgrad dieser Solarzellen von nur sechs Prozent alles andere als zufriedenstellend.
Wissenschaftlern aus Hongkong könnte nun ein wichtiger Schritt in Richtung Durchbruch gelungen sein, wie netzwelt berichtet. Denn der von den Forschern entwickelte „droplet-based electricity generator“ („DEG“) ist bei der Stromerzeugung aus Regentropfen um einiges effektiver als alle anderen Methoden bisher.
Neue Methode bis zu 1.000 Mal effektiver
Im Vergleich zu anderen Methoden, soll der DEG bis zu 1.000 Mal effektiver sein. Ein einzelner Wassertropfen, der auf eine Schicht aus Indiumzinoxid und Teflon trifft, reiche dem Bericht nach aus, um 100 kleine LED-Lampen kurzfristig zum Leuchten zu bringen. Die Energiegewinnung beruht bei der neuen Technik auf einer elektrochemischen Wechselwirkung.
Die beteiligten Wissenschaftler sind überzeugt von der neuen Technik und halten die nun erzielten Ergebnisse für bahnbrechend. Die Entwicklung könne die Forschung im Bereich der Energiegewinnung aus Wasser vorantreiben und dabei helfen, ein Mittel gegen die Energiekrise zu finden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
Technik steckt noch in den Kinderschuhen
Bis die Technik jedoch so ausgereift ist, dass damit jeder Strom erzeugen kann, wird es wohl noch eine Weile dauern. Und bis dahin gilt es noch einige Probleme zu lösen: Denn aktuell klappt die Stromerzeugung nämlich nur dann, wenn die Tropfen möglichst gleichmäßig und aus gleicher Höhe auf die Oberfläche des Generators treffen.
Nicht nur Regentropfen sollen künftig bei der Stromerzeugung helfen – auch Schnee könnte genutzt werden, um dem Klimawandel den Kampf anzusagen und saubere Energie zu gewinnen. Auch die statische Aufladung wollen sich Forscher zu Nutze machen, um damit tragbare Geräte mit Strom zu versorgen.