Es ist traurig, aber wahr: Nach dem vergangenen Winter gehört etwa jedes siebte Bienenvolk der Vergangenheit an. Das macht 15 Prozent der Population aus, wie eine aktuelle Auswertung zeigt. Das halten viele Imker für ein schlechtes Zeichen. Doch ist es auch ein schlechtes Zeichen für uns Menschen? Kündigt das Bienensterben doch bald das Ende der Menschheit an?
Bienensterben: Was hat es mit dem Ende der Menschheit zu tun?
Wie eine neue Auswertung des Fachzentrums für Bienen und Imkerei und dem Deutschen Imker Bund feststellen musste, haben den vergangenen Winter 15 Prozent der Bienenpopulation nicht überlebt. Ähnlich stand es auch im Vorjahr um den Verlust des fleißigen Völkchens. Damals überraschte das Ergebnis, da Experten von dem Tod von 18 bis 22 Prozent der Bienen ausging. Diesen Vorgang bringen viele auch mit den Ende der Menschheit in Verbindung. Aber warum ist das so?
Die Fachleute führen die doch recht niedrige Zahl zum Bienensterben darauf zurück, dass im Herbst wohl schon einige Völker starben. Dafür folge der milde Dezember. Die hohen Temperaturen hatten wohl wenig negativen Einfluss auf die kleinen Tierchen.
Bienensterben sorgt für Unruhe bei Experten
Doch warum beunruhigt das Bienensterben so viele Fachleute? Genaue Gründe konnten dafür noch nicht identifiziert werden. Einige gehen davon aus, dass die Pestizide in der Landwirtschaft einen Einfluss haben. Wieder andere glauben, dass die Landschaft und fehlende Nahrungsquellen dazu führen. Aber auch Parasiten wie Milben können den Tieren zu schaffen machen.
Experten glauben, dass einige Bienenarten in wenigen Jahren ausgestorben sein könnten. Diese Entwicklung kann auch für die Wirtschaft problematisch werden. Denn von 20.000 Bienenarten produzieren nur neun auch Honig. Doch damit nicht genug. Längerfristig müssten wir Menschen nicht nur auf Honig verzichten, sondern auch auf Obst und Gemüse. Denn Bienen bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen. Darum glauben viele, dass Bienensterben auch das Ende der Menschheit bedeuten könnte.
Krankheiten beim Menschen würden sich häufen
Jährlich könnte das Aussterben unserer Helferlein zu 1,42 Millionen neuen Todesfälle führen, so das Ergebnis einer Studie von 2015. 700.000 Todesfälle wären es, wenn das Bienensterben die Hälfte der Population betreffen würde. Der Grund dafür wäre schlichtweg, dass weniger Obst, Gemüse und Getreide geerntet werden könnte. Wir Menschen würden an einem Mangel von Vitamin A und B leiden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs würde weiter verbreitet sein.
Sollte nicht nur das Bienensterben weiter zunehmen, sondern auch weitere Tiere und Insekten sterben, die unsere Pflanzen bestäuben, könnte die weltweite Früchteernte um 23 Prozent zurückgehen. Die Gemüseernte würde sich um 16 Prozent verringern. Nüsse und Getreide würden einen Verlust von 22 Prozent einstecken müssen. Daraus ergeben sich folgende gesundheitliche Probleme:
- 71 Millionen Menschen würden unter einem Vitamin-A-Mangel leiden.
- 2,2 Milliarden Menschen nehmen bereits Präparate, um Vitamin A auszugleichen. Ihre Probleme würden sich verschärfen.
- 173 Millionen Menschen wären von einem Folatmangel betroffen.
- 1,23 Milliarden Menschen würden ihre bereits vorhandenen Mängel verstärken.
Nicht nur Bienensterben könnte das Ende der Menschheit einläuten. Forscher glauben auch, dass langfristig gesehen unsere Spezies aussterben wird. Vielleicht könnte dann diese Todesursache dafür verantwortlich sein.