Seit Ende April 2020 gibt es in Deutschland die Pflicht, mit einer Maske den Mund- und Nasenbereich zu schützen. Außerdem gilt es weiterhin einen Abstand von mindestens 1,5 Meter zu wahren. Wie wichtig diese Maßnahmen sind, untermauert jetzt eine neue Studie: Sie zeigt, dass die Coronavirus-Übertragung beim Sprechen sehr hoch ist und sich Erreger mehr als zehn Minuten in der Luft halten können.
Coronavirus-Übertragung: Neue Studie liefert neue Erkenntnisse
Dass das Coronavirus vor allem durch Tröpfchen übertragen wird, ist schon seit mehreren Monaten bekannt. Daher hat sich schnell verbreitet, dass eine Coronavirus-Übertragung bei Husten oder Niesen sehr hoch ist. Eine neue Studie liefert jetzt aber einen weiteren Hinweis darauf, wie selbst normales Sprechen Tausende Tröpfchen erzeugt, die länger in der Luft bleiben, als bisher angenommen wurde.
Die Ergebnisse der Studie wurde am 13. Mai 2020 im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) veröffentlicht. Die Wissenschaftler erklären darin auch, dass bei einer Coronavirus-Übertragung die Lautstärke beim Sprechen eine große Rolle spielt.
Tröpfchen bleiben über zehn Minuten in der Luft
Die Forscher der Studie „The airborne lifetime of small speech droplets and their potential importance in SARS-CoV-2 transmission“ (übersetzt: Die Lebensdauer kleiner Sprachtröpfchen in der Luft und ihre potenzielle Bedeutung für die SARS-CoV-2-Übertragung) verwendeten Laserlicht, um die sogenannten „Sprachtröpfchen“ sichtbar zu machen.
„Diese direkte Visualisierung zeigt, wie normales Sprechen Tröpfchen in der Luft erzeugt, die mehrere zehn Minuten oder länger in der Schwebe bleiben können und in der Lage sind, Krankheiten auf engstem Raum zu übertragen“, heißt es in dem Bericht.
Je lauter, desto mehr Tröpfchen gibt es
Die Forscher fanden heraus, dass die Lautstärke beim Sprechen darüber entscheidet, wie viele Tröpfchen in die Luft gelangen. Eine Minute langes Sprechen erzeugt laut der Experten mindestens 1.000 virusbelastete Tröpfchen. Das beweist also: Je lauter infizierte Personen sprechen, desto höher ist die Gefahr einer Coronavirus-Übertragung.
Weitere Nachrichten rund im das Coronavirus
Finnische Forscher visualisierten bereits vor wenigen Wochen, wie erschreckend unmerklich eine Coronavirus-Übertragung über die Luft ablaufen kann. Wie Bargeld wirklich zu einer Coronavirus-Ansteckung beitragen kann, erklären wir dir hier. Darum ist es so schwierig einen Coronavirus-Impfstoff zu finden.