Wissenschaftler versuchen alles, um das neuartige Virus so gut es geht besser zu verstehen. Dafür blicken wir auch auf historische Erfahrungen zurück, um uns an anderen Pandemien zu orientieren. Wenn sich alles wiederholen wird, müssen wir mit einer zweiten Welle der Coronavirus-Ausbreitung rechnen. Doch dazu muss es augenscheinlich nicht zwingend kommen.
Coronavirus-Ausbreitung: Die Vergangenheit muss sich nicht wiederholen
Die Spanische Grippe und das Coronavirus haben einige Ähnlichkeiten. Sie übertragen sich über Tröpfchen und über die Oberflächen. Viele Symptome, wie die Atemwegsbeschwerden gleichen sich. Aus den damaligen Fehlern haben wir immerhin schon während dieser Pandemie gelernt und die Coronavirus-Ausbreitung gestoppt, indem wir öffentliche Einrichtungen und Schulen geschlossen haben. Social Distancing hat den Erreger die Ausbreitung schwer gemacht.
Doch mittlerweile wurden die Maßnahmen wieder gelockert. Genau das macht den Menschen Sorge vor einer zweiten Welle. Denn auch bei der Influenza von 1918 forderte die zweite Welle im Herbst besonders viele Todesfälle. Allerdings sehen viele Experten beim Coronavirus nicht die Gefahr einer zweiten Welle. Nicht jede Pandemie verläuft genau gleich. Es ist schwer vorauszusagen, wie Covid-19 sich in den nächsten Monaten verhalten wird.
Coronavirus vs. Spanische Grippe: Unterschiede & Gemeinsamkeiten
Im Vergleich zur Spanischen Grippe befinden wir uns heute in einem völlig anderem gesellschaftspolitischen Kontext. Natürlich sind wir heute auch weltweit vernetzt, was es Covid-19 leicht gemacht hat, sich auf der ganzen Welt auszubreiten. Doch 1918 verbreitete sich die Influenza unter den Bedingungen des Ersten Weltkrieges. Soldaten waren mobil und waren oft in großen Gruppen auf engstem Raum gedrängt. Die Bedingungen waren ideal dafür, einen Erreger schnell zu verbreiten. Die zweite Welle trat daher vor allem an Schienen- und Seewegen auf.
Es wäre einfach für uns, wenn wir genau vorhersagen könnten, dass sich Covid-19 genauso verhalten würde, wie die Influenza. Doch es gibt schon biologische Unterschiede der beiden Erreger. Daher ist es schwierig die Entwicklung der Coronavirus-Ausbreitung vorherzusagen. Klar, haben beide Viren etwas gemeinsam: Das genetische Material besteht aus RNA. So passt sich der Erreger seinem Umfeld an und wird auf diese Weise gefährlicher oder auch nicht.
Die Spanische Gruppe ist in segmentierten Stücken organisiert. Daher kann sich das RNA-Segment mit anderen Influenzaviren austauschen und sich schnell vermehren. Der Erreger ist saisonal ausgeprägt und kommt im Winter häufiger vor. Da das Virus sich schnell anpassen kann, müssen wir uns jährlich erneut dagegen impfen lassen. Das Coronavirus hingegen vermeidet Fehler bei der Replikation. Das verringert seine Mutationsrate. Bislang sind erst zehn Varianten bekannt.
Covid-19 ist nicht vorhersehbar
Aufgrund dieser Eigenschaft ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu einer zweiten Welle der Coronavirus-Ausbreitung kommt, weil der Erreger mutiert ist. Wir können auch noch nicht sagen, ob die Jahreszeiten einen Einfluss auf Covid-19 haben. Immerhin hat sich das Virus jetzt schon in verschiedenen Klimazonen ausgebreitet. Ein Rückgang kann nicht nur durch steigende Temperaturen erwartet werden.
Es lässt sich kaum sagen, was als nächstes passiert. Momentan wird die Coronavirus-Ausbreitung nur von Sicherheitsmaßnahmen eingedämmt. Viele Menschen sind immer noch nicht immun. Sollte es also zu einer zweiten Welle kommen, hängt das vermutlich nur mit dem Verhalten von uns Menschen zusammen. Denn wir tragen zur Ausbreitung bei.
Erst wenn eine Herdenimmunität besteht, können wir sicher sein, dass Covid-19 dauerhaft eingedämmt ist. Eine Impfung kann uns zusätzlich schützen. Die Spanische Grippe hingegen ist einfach nach einer dritten Welle abgeebbt. Hier kannst du noch einmal genau nachlesen, wie die Spanische Grippe ablief. Sollten wir uns irren: So könnte die zweite Welle der Coronavirus-Ausbreitung aussehen.