Forscher der UK Academy of Medical Sciences warnen vor einer verstärkten Coronavirus-Ausbreitung im Winter. Kältere Temperaturen und ihre Folgen werden wahrscheinlich wieder zu hohen Infektionszahlen führen. Der besorgniserregende Report sagt sogar eine schlimmere Verbreitung als zu Zeiten des Ausbruchs voraus. Wie die Mediziner sich das Worst-Case-Szenario vorstellen und was wir dagegen tun sollten, erfährst du hier.
Coronavirus-Ausbreitung: Hohe Infektionszahlen im Winter
Die Forscher berufen sich unter anderem darauf, dass kältere Jahreszeiten generell ein höheres Infektionsrisiko bergen. Viren und Bakterien verbreiten sich vor allem in den Wintermonaten stark, auch, weil sich die Menschen vorwiegend in Räumen mit seltener Belüftung aufhalten. Auch eine Coronavirus-Ausbreitung könnte dadurch begünstigt werden. Besorgniserregend sei dabei vor allem der Fakt, dass auch weniger dramatische Krankheiten sich häufig im Winter verbreiten. Mit herkömmlichen Grippe-Patienten zu den Corona-Infizierten könnte das Gesundheitssystem einer Extrembelastung unterzogen werden.
Die Wissenschaftler erforschten für ihre Ergebnisse das mögliche Worst-Case-Szenario. Untersuchungsobjekt war das Vereinigte Königreich. Die Anzahl der momentanen Toten von circa 45.000 könnte im schlimmsten Fall auf 119.000 steigen und sich somit bis Juni 2021 mehr als verdoppeln. Der Infektionspeak würde laut der MIT Technology Review im Januar und Februar 2021 stattfinden. Obwohl das Modell sich auf das Vereinigte Königreich bezieht, könne man mit einer ähnlichen Coronavirus-Ausbreitung in anderen Ländern rechnen. Das Beispiel würde allerdings keine möglichen Medikamente und Impfstoffe berücksichtigen und auch ein potentieller Lockdown wird für das Modell außer Acht gelassen.
Was können wir gegen die neue Welle tun?
Entscheidend ist es, die Coronavirus-Ausbreitung zu minimieren. Im Alltag kann eine starke Verbreitung durch Maßnahmen wie Social Distancing, das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes und regelmäßiges Händewaschen eingedämmt werden. Neben den alltäglichen Verhaltensanforderungen der Bürger, sollte sich aber auch der Staat für eine potentielle neue Welle vorbereiten. Eine adäquate Ausstattung von Gesundheits- und Pflegepersonal sei dabei unabdinglich.
Tests sollen zudem häufiger durchgeführt werden und Warnsysteme für potentielle Infektionsgefahr, wie die Corona-App, sollen Infizierte früh erkennen, um die Coronavirus-Ausbreitung zu minimieren. So können auch Besucher eines Corona-Hotspots frühzeitig informiert werden. Forscher können die meisten Infizierten übrigens auf diesen Hotspot zurückführen. In Innenräumen soll die Coronavirus-Ausbreitung durch dieses Mittel gestoppt werden.