Erst vor wenigen Wochen haben sich weltweit Forscher in einem offenen Brief an die Weltgesundheitsorganisation WHO gewendet, um von ihr anerkennen zu lassen, dass eine Coronavirus-Übertragung über die Luft stattfindet. Nun wurden sogar erstmals Lebendviren in sogenannten Aerosolen nachgewiesen. Die Befürchtung von Experten, dass wir die ganze Zeit falsche Methoden zur Bekämpfung des tödlichen Erregers angewendet haben, könnte sich damit bestätigen.
Erstmals nachgewiesen: Gefährliche Coronavirus-Übertragung durch die Luft
Obwohl die WHO am Ende darauf verzichtet hat, die Definition von SARS-CoV-2 zu überarbeiten, hat die Organisation doch zur Kenntnis genommen, dass mehr Forschung „dringend nötig ist“, um die tatsächliche Coronavirus-Übertragung näher zu untersuchen. Dass es zu Coronavirus-Ansteckungen durch die Luft kommen kann, würde für viele Forscher nämlich bedeuten, dass wir auch unsere Schutzmethoden überdenken müssen. In einer Studie wurde diese Annahmen nun durch den Nachweis von lebenden Coronaviren und Partikeln in der Luft untermauert.
Ein Forscherteam der Universität Florida hat den Nachweis erbracht, dass die Luft aufgrund der angedockten Lebendviren infektiös sein kann. Wie schon Wissenschaftler vor ihnen, haben sie dazu die Luft in der Nähe von Covid-19-Patienten, in diesem Fall in einem Abstand von zwei bis fünf Metern, analysiert. Aus diesen Proben konnte das Coronavirus isoliert werden. Diese waren identisch mit den Viren, die von den gleichen Patienten zuvor per Abstrich eingesammelt wurden und stammten demnach nicht von anderen Personen.
Eine Coronavirus-Übertragung durch die Luft bedeutet im Detail nicht nur, dass der Erreger durch Tröpfchen, die dessen virale Bestandteile beinhalten, Menschen infizieren kann. Dies geschieht wie bisher bekannt durch Inhalation, dann allerdings auch über große Distanz und womöglich sogar durch mehrere Räume. Da Forscher bisher keine Coronavirus-Ansteckung über solch große Abstände beobachtet haben, waren sich bisher viele uneinig bei der Frage nach einer Coronavirus-Übertragung durch die Luft und bevorzugen den Begriff „Aerosol-Übertragung“. Jetzt aber scheint die Antwort darauf eindeutiger, so zumindest äußern sich manche Experten, die nicht an der Studie beteiligt waren, auf Twitter:
Das muss geändert werden
Durch den Beweis dafür, dass das Coronavirus eine Übertragung durch die Luft und über große Distanzen ermöglicht, gibt es einiges, was wir laut Forschern ändern müssen, um das Risiko der Coronavirus-Ansteckung zu vermindern, wie MIT Technology Review berichtet:
- Masken müssen den ganzen Tag und auch in der Familie getragen werden
- kein intensives Desinfizieren von Oberflächen mehr nötig
- darauf achten, wo man sich aufhält
- weniger Menschen für kürzere Zeit in Lokalen, Bars, Büros und Klassenräumen erlauben
- mehr Social Distancing
- erhöhte Raumlüftung durch Ventilationssysteme
- UV-Licht gegen bestimmte Aerosole
Dass es noch offene Fragen rund um die Arten an Coronavirus-Ansteckung gibt, wundert nicht. Erst kürzlich könnten Forscher herausgefunden haben, dass eine Coronavirus-Übertragung durch die Luft lebensgefährlicher ist als gedacht. Und auch angesichts der Informationen, die eine chinesische Virologin kürzlich bekannt gab. Sie behauptet, dass Chinas Regierung uns über die tatsächliche Coronavirus-Übertragung belogen hat. Dafür gibt es im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Maßnahmen, die Christian Drosten für mutig hält. Auf der anderen Seite wollen Forscher herausgefunden haben, dass deine Blutgruppe Einfluss auf das Risiko einer Coronavirus-Ansteckung hat.