Immer noch leidet die ganze Welt durch die Coronavirus-Pandemie. Täglich werden Menschen mit dem neuartigen Sars-CoV-2 infiziert und viele Menschen sterben im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Was bei der Betrachtung der Fallzahlen auffällt: Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in Deutschland relativ niedrig. Das könnten die Gründe dafür sein.
Coronavirus in Deutschland: Todesfälle vergleichsweise niedrig
Ein Blick auf die anderen Länder zeigt uns, dass das Coronavirus in Deutschland vergleichsweise weniger Todesfälle verursacht. Laut des Robert Koch Instituts (RKI) sind hierzulande 9.710 Menschen an dem Coronavirus gestorben (Stand: 15. Oktober 2020). Betrachten wir jedoch die Todesfälle in anderen Ländern, so ist die Zahl tatsächlich vergleichsweise niedrig. In Großbritannien werden beispielsweise 43.155 Corona-Tote verzeichnet, in Italien 36.289 und in Spanien 33.413 (Stand: 15. Oktober 2020).
Auch wenn wir die Coronavirus-Vestorbenen im Verhältnis zur Gesamtzahl der registrierten Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner betrachten, ist die Fallzahl in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern gering. Laut der US-amerikanischen John-Hopkins-Universität verzeichnet Deutschland fast elf Corona-Tote je 100.000 Einwohner. Im Vergleich: In Spanien sind das beispielsweise 67 Personen pro 100.000 registrierte Corona-Fälle.
Coronavirus in Deutschland: So könnte der Unterschied zustande kommen
Unabhängig von der Art der Berechnung der Todesrate ist die Fallzahl in Deutschland vergleichsweise gering. Es gibt verschiedene Theorien darüber, warum das so ist.
Chance der Vorbereitungszeit
Das Coronavirus ist in Deutschland später ausgebrochen als beispielsweise in Italien. Dadurch konnten Krankenhäuser hierzulande entsprechende vorbereitende Maßnahmen treffen, und etwa die Anzahl der Intensivbetten zu erhöhen. Wir konnten nämlich unter anderem sehen, dass Ärzte in Italien zum Teil über Leben und Tod entscheiden mussten.
Im März 2020 berichteten viele Mediziner, dass sie darüber entscheiden müssen, welche Patienten sie an eines der wenigen Beatmungsgeräte anschließen. Um einer ähnlichen Situation zu entgehen, wurden die Kapazitäten hierzulande schnellstmöglich erhöht.
Das Gesundheitssystem
Gewisse Vorerkrankungen können bei Corona-Infizierten zu einem schweren Verlauf bis hin zum Tod führen. Hierzulande sind Menschen mit solchen Vorerkrankungen gut versorgt. Erst Ende 2019 erklärt Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des Weltärzteverbandes, dass „Deutschland das beste Gesundheitssystem der Welt“ hat. Er begründet seine Aussage wie folgt: „Der Zugang zur Versorgung ist einfach, die Wartezeiten sind kurz, es gibt keine Einschränkungen, und wer krank ist, hat Anspruch auf Versorgung.“
So sind Menschen in Deutschland in der Regel trotz Vorerkrankungen besser versorgt als Menschen, die in einem Land mit einem schlechterem Gesundheitssystem leben. In den USA etwa sind Afroamerikaner stärker vom Coronavirus betroffen, da sie unter anderem eine schlechtere Gesundheitsversorgung bekommen.
Die Zahl der Tests
Auf das Coronavirus wurde in Deutschland von Anfang an vergleichsweise viele Menschen getestet. Damit wurde der Erreger möglicherweise früh entdeckt und dadurch wurden und werden auch viele Fälle erfasst, die mild verlaufen. Doch wir müssen dabei bedenken, dass es einen Zeitverzug gibt und vermutlich noch weitere infizierte Menschen sterben werden – womit die Todesrate noch steigen wird.
Fazit zur Todesrate in Deutschland
Warum am Coronavirus in Deutschland vergleichsweise weniger Menschen sterben, lässt sich schlussendlich nicht ganz erklären. Wie sich die Todesrate tatsächlich pro Land unterscheidet, lässt sich vermutlich erst nach der Coronavirus-Pandemie analysieren.
Ein Zukunftsforscher erklärt, wie es weitergehen könnte, wenn wir dir Coronavirus-Pandemie überwunden haben. Was das Coronavirus angeht, ist die WHO nicht unbedingt zuversichtlich.