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Rätselhafte Plattentektonik: Forscher untersuchen sie mit 200 Jahre alter Theorie

Die Plattentektonik erklärt, wie sich unsere Großkontinente und kleinere Erdplatten geformt haben. Forscher nehmen nun an, dass sich die tektonischen Platten ganz anders gebildet haben, als bisher angenommen.

Riss in der Erdkruste
Bezüglich der Plattentektonik haben Forscher eine neue Theorie aufgestellt. Foto: iStock.com/burroblando

Im 19. Jahrhundert wurde eine expandierende Erde vorgeschlagen, um zu erklären, wie sich geografische Merkmale wie Berge gebildet haben könnten. Diese Theorie wurde jedoch verworfen, als die Idee der Plattentektonik die Überhand gewann. Während Wissenschaftler die uralte Theorie als nicht vollkommen wahr bezeichnen, sind sie trotzdem auf einige stimmige Ergebnisse gekommen, die auf die 200 Jahre alte Theorie zurückgeführt werden können.

Plattentektonik: Ist eine durch Hitze ausgelöste Ausdehnung der Grund?

Die Antwort liegt in der Berücksichtigung wichtiger Wärmeverlustmechanismen, die während der Frühzeit der Erde aufgetreten sein könnten. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich tektonische Platten durch Verschiebungen in der Erdkruste bildeten. Einige Teile der Erdkruste tauchten unter anderen Stücken ab. Folglich stießen mehrere Kurstenstücke aneinander. Die Vorgänge im Erdinneren, die diese Verschiebungen auslösten, lassen sich jedoch nicht so leicht beobachten. Bisher haben Forscher dafür auf die Messung von tektonischen Wellen zurückgegriffen.

Forscher aus China, Hong Kong und den USA schlagen nun allerdings vor, dass die tektonischen Platten weniger durch Verschiebungen als durch Brüche entstanden sind. Die Theorie, die vor etwa 200 Jahren schon einmal aufgestellt wurde, besagt, dass die junge Erdschale sich aufheizte, was eine Ausdehnung der Schale verursachte. Die Ausdehnung führte daraufhin zu Brüchen, woraus die tektonischen Platten resultierten. Den Bruchmechanismus stellten die Wissenschaftler erfolgreich in einem 3D-Modell nach.

200 Jahre alte Theorie neu gedacht

Um die Theorie der expandierenden Erde zu aktualisieren, schlagen die Forscher vor, die Wärmeverlustmechanismen in Erwägung zu ziehen. Diese sollen in der Frühzeit der Erde aufgetreten sein. Der Hauptauslöser für diesen Wärmeverlust könnte vulkanische Advektion gewesen sein. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass Vulkane Lava aus dem Inneren des Planeten an die Oberfläche spuckten, wo sich das Material abkühlte.

Das abgekühlte Material wäre dann gesunken und hätte die Lithosphäre abgekühlt, also die Gesteinshülle der Erde. Dadurch sei die Hitze des Planeten im Inneren geblieben und die Kruste dehnte sich aus. Das Ergebnis sind die tektonischen Platten. Die Forscher weisen allerdings darauf hin, dass es sich bei den Forschungsergebnissen lediglich um eine Hypothese handelt, so Sciencealert. Wenn sich weitere Beweise finden, könnte jedoch die Plattentektonik eine komplett neue Definition bekommen.

Letztes Jahr fanden Forscher der Plattentektonik heraus, das eine der tektonischen Platten absterben könnte. Außerdem fragen sich Forscher, ob Erdkruste oder Erdmantel für die tektonischen Platten verantwortlich ist.

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