Der Saturnmond Enceladus ist einer der Hoffnungsträger unseres Sonnensystems, wenn es darum geht, außerirdisches Leben zu finden. Schon vor 15 Jahren entdeckte die Raumsonde „Cassini“ dort Fontänen aus Wassereis und Dampf, die aus dem Inneren des Mondes stammen und auf einen Ozean unter der dicken Eisschicht hinweisen. Nun zeigen ältere Daten der Sonde, dass es auch in der nördlichen Hemisphäre des Mondes Eis gibt. Die Eisablagerungen scheinen relativ frisch zu sein und können Hinweise über junge geologische Aktivitäten geben.
Eis auf Saturnmond: Auf Enceladus bildet sich Frischeis
Die Daten der NASA-Sonde „Cassini“ haben sich die Forscher um Gabriel Tobie von der Université de Nantes angeschaut. Das Forscherteam geht davon aus, dass auch die frischen Ablagerungen auf der Nordseite des Saturnmonds Enceladus aus seinem Inneren stammen. Im Vergleich zur südlichen Seite des Mondes zeichnen sich nämlich auch in der nördlichen Hemisphäre Spektralsignaturen dort ab, wo die Eisaktivität vermutet wird.
Die Signaturen würden nicht nur auf frisches Eis hindeuten, sondern auch auf eine ähnliche geologische Aktivität. So wie beim südlichen Pol von Saturnmond Enceladus könnte das frische Eis durch geysirartige Aktivitäten an die Oberfläche gelangen. Die Forscher vermuten allerdings auch, dass das Frischeis durch andere Vorkommnisse wie Risse in der Eisoberfläche nach oben gelangen könnte.
Wir wurde das frische Eis entdeckt?
Die Raumsonde Cassini war mit einem infrarotem Kartierungsspektrometer ausgestattet. Daher konnte die Sonde die Wärmesignatur von Enceladus unter Verwendung von reflektierendem Sonnenlicht untersuchen, berichtet Space.com. Auf den Aufnahmen des Forschungsteams ist das Eis auf dem Saturnmond in roter Farbe gekennzeichnet. Cassini beendete übrigens 2017 seine Mission und verglühte in der Saturnatmosphäre.
Wieso ist das frische Eis so spannend?
Da der Saturnmond Enceladus Wasser beherbergt, sprechen Forscher ihm zu, außerirdisches Leben beherbergen zu können. Womöglich befindet sich dieses Leben in den Tiefen der Ozeane des Mondes. Gelangt frisches Eis an die Oberfläche, kann dieses Informationen über mögliche Organismen im Wasser geben. Forscher gehen außerdem davon aus, dass der Mond, zusätzlich zu seinen Wasserlagerungen, über eine Energiequelle verfügt, die Organismen für ihren Erhalt nutzen könnten. Auch diese Befunde deuten auf außerirdisches Leben auf Enceladus.
Es wird davon ausgegangen, dass es auf Enceladus chemische Reaktionen gibt, die denen in der Nähe der hydrothermalen Tiefseequellen der Erde ähneln. Der Saturnmond macht also aufgrund diverser geologischer Gegebenheiten Hoffnung auf außerirdisches Leben. Auch der Saturmond Titan ist ein vielversprechender Himmelskörper. Mehrere Gründe sprechen sogar für die Besiedlung des Titan.