Normalerweise hat jeder Mensch ein Bild vor den Augen, wenn er etwas vom Sonnensystem hört. Dennoch gibt es in unserem Planetensystem noch vieles zu entdecken. Beispielsweise ist noch sehr wenig über die äußeren Planeten bekannt beziehungsweise erforscht worden. Allerdings blicken Forscher optimistisch in die Zukunft: Gleich drei äußerst spannende und komplexe Missionen könnten mehr Licht ins Dunkel bringen. Bis 2070 sollen die Missionen durchgeführt werden, um mehr über das Sonnensystem zu erforschen und herauszufinden. Aber es gibt noch einige Punkte beziehungsweise Hürden, die bewältigt werden müssten.
Diese drei Missionen könnten mehr über das Sonnensystem herausfinden
Eine menschliche Maschine hat es bereits bis zum Saturn und seinen Monden geschafft. Die Doppelsonde Cassini-Huygens startete im Jahr 1997 und beendete ihre Mission im Jahr 2017. Während eines Meetings der Outer Planets Assessement Group (OPAG) haben die leitenden Forscher drei weitere Missionskonzepte vorgestellt, die im 21. Jahrhundert möglich wären. Die Konzepte könnten sogar zukünftige NASA-Missionen anleiten, allerdings handelt es sich bei den Vorschlägen erst einmal nur um Theorien. Um in diesem Rahmen das Sonnensystem zu erforschen, müsste extrem viel Geld fließen, da solche Missionen alles andere als günstig sind, damit aus der Theorie Praxis wird.
Außerdem gibt es noch andere Prioritäten bei der Exploration des Sonnensystems. Immerhin will die NASA bis 2024 eine bemannte Rakete zum Mond schicken. Doch bei den drei Konzepten schlagen die Forscher keine bemannte Missionen vor. Wieder sollen Raumsonden sich auf die Reise machen, doch dieses Mal sollen sie zumindest beim ersten Konzept mit dem Himmelskörper in Kontakt treten – ähnlich wie es die Mars-Rover bereits tun. Die drei vorgeschlagenen Konzepte der OPAD-Mitglieder sind folgende:
1. Suche nach außerirdischem Leben auf Enceladus
Die Raumsonde Cassini erforschte während ihrer Saturn-Mission auch den Mond Enceladus und schickte Daten an die NASA, die vermuten lassen, dass es auf dem Saturn-Mond einen Ozean gibt, der sich unter einer dicken Eisschicht verbirgt. Die Forscher sind sich sogar ziemlich sicher, dass es auf dem Mond Wasser gibt. Auf der südlichen Hälfte des Mondes wurden sogar aktive Fontänen aus Wassereispartikeln entdeckt. Und nun gehen Forscher zudem davon aus, dass auch die nördliche Hälfte von Enceladus Wasser beherbergt.
Wasser bildet die Voraussetzung für Leben. Forscher sind daher hoffnungsvoll, dass es auf Enceladus außerirdisches Leben geben könnte. Dafür müsste ein Raumschiff jedoch Proben von der Mondöberfläche nehmen und diese dann an Bord analysieren. Die hypotetische Mission würde 2,5 Milliarde US-Dollar kosten und mehr als 20 Jahre in Anspruch nehmen.
2. Hinaus zum Neptun
Über den äußeren Planeten Neptun ist wenig bekannt. Eisplaneten wurden in der Menschheitsgeschichte noch nie von einer Sonde erforscht. Sowohl Neptun selbst ist bisher ein Mysterium als auch sein Mond Triton. Forscher fragen sich, wie es zu der Konstellation der beiden Planeten kommen konnte. Die theoretische Mission trägt den Namen Odyssey und würde 3,4 Milliarde US-Dollar kosten. Eine Reise zum Neptun würde 16 Jahre dauern. Hinzu kommen lange Jahre der Forschung.
3. Hallo Pluto!
Der Zwergplanet, der einst ein richtiger Planet war, ist für Forscher ein spannendes Ziel. Vor allem, weil auch Pluto einen Eisozean beherbergen soll. Die theoretische Sonde der Mission Persephone soll also um den Zwerg kreisen und einen inneren Ozean ausfindig machen. Interessant wäre auch zu untersuchen, ob Pluto eine Atmosphäre hat und wie der Planet unter der Oberfläche aussieht. Persephone würde mindestens 26 Jahre lang zum Pluto reisen und dort eine Weile verweilen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 3 Millarde US-Dollar.
Die zwei größten Hürden
Neben den unglaublich hohen Kosten, machen noch zwei andere Faktoren die drei Missionen erst einmal nicht umsetzbar. Erstens sind die Sonden auf den Jupiter angewiesen, denn um so weit zu kommen, müssen die Sonnen in der Umlaufbahn des Ringplaneten an Schnelligkeit gewinnen. Ab 2030 wird das allerdings schwierig, weil da die Planetenkonstellation nicht mehr optimal ist. Hinzu kommt, dass die Sonden keine Sonnenenergie nutzen können, wenn sie sich zu weit von ihr entfernen. So müssen kernbetriebene Batterien in die Sonden verbaut werden. Die Produktion dieser Objekte, ist noch recht jung, so Space.com.
Das Sonnensystem zu erforschen, zumindest in diesen Dimensionen beziehungsweise Weiten, ist also theoretisch möglich, aber hat noch keine Priorität. Es sieht so aus, als ob wir uns erstmal ein deutliches Bild unserer Nachbarn verschaffen werden.