Für Ärzte ist es schwer, Covid-19 ohne Test zu diagnostizieren. Immerhin sind die meisten Coronavirus-Anzeichen auch mit den Symptomen einer Grippe oder Erkältung zu vergleichen. Das macht es für Mediziner besonders schwer. Hinzukommt dass bei einigen Erkrankten überhaupt keine Anzeichen zu bemerken sind. Treten doch Symptome auf, unterscheiden sie sich von Patient zu Patient oftmals extrem. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Coronavirus-Anzeichen: Ein Symptom ist zuverlässig
Bei nahezu jeder Infektion tritt ein bestimmtes Coronavirus-Anzeichen auf: der Geruchs- und Geschmacksverlust, die sogenannte Anosmie beziehungsweise Ageusia. Nun wurden Mediziner explizit darauf geschult, dieses Symptom zu prüfen und es eher mit Covid-19 in Verbindung zu bringen. Dennoch muss immer noch ein Test die Diagnose festigen. Für Ärzte mag das Anzeichen ein aussagekräftiger Faktor sein, trotzdem wird nicht jeder Erkrankte diesen erleben.
Der Geruchsverlust kann als Hinweis auf eine kommende Infektion gedeutet werden. Außerdem ist ein leichter bis mittelschwerer Krankheitsverlauf zu erwarten. Forscher aus Frankreich und Belgien haben die Daten von 1.300 Covid-19-Patienten analysiert. Die Gruppe wurde in vier Arten von Erkrankten eingeteilt:
- Die leichte Gruppe: Sie konnte sich zu Hause auskurieren lassen.
- Die gemäßigt Gruppe: Diese hatten auch Atembeschwerden.
- Die schwere Gruppe: Die Patienten mussten sich im Krankenhaus einer Sauerstofftherapie unterziehen.
- Die sehr schwere Gruppe: Sie benötigten eine Intensivpflege.
Geruchsverlust hilft Ärzten bei einer Prognose des Krankheitsverlaufes
Für Ärzte ist der Geruchsverlust ein guter Indikator, um eine Prognose des Krankheitsverlaufes abzugeben, heißt es bei Le Parisien. Denn nur zehn bis 15 Prozent der Patienten in den Gruppe 3 und 4 hatten eine Anosmie. Dahingegen hatten 70 bis 85 Prozent der Erkrankten aus Gruppe 1 und 2 den Verlust ihres Geruches gemeldet. Das Gefühl des Geruchsverlustes ist nur vorübergehend. Bislang konnten Patienten einige Wochen nach der Diagnose wieder riechen.
Bislang kann das Forscherteam nicht erklären, wieso sich durch die Anosmie ein Krankheitsverlauf so gut beschreiben lässt. Sie tippen darauf, dass dieses Coronavirus-Anzeichen eine schnellere Immunantwort auslöst. Dadurch wird verhindert, dass der Erreger die Lunge erreicht und Blutgefäße beeinträchtigt. Das Coronavirus kann nicht nur in die Nase, sondern auch in das zentrale Nervensystem gelangen. Wird die Nase geschädigt, wird auch eine Region im Gehirn beeinträchtigt, die für den Geruchssinn verantwortlich ist. Sofort wird das Immunsystem aktiviert und ein schwerer Verlauf verhindert.
Keine Garantie für die Vorhersage
Nach dem Geruchsverlust folgt meistens auch der Geschmacksverlust. Letzteres kehrte in 90 Prozent der Fälle zurück. Die Behandlung mit Steroiden konnte ebenfalls positive Effekte erzielen. Dadurch lässt sich die Anosmie behandeln. Die Identifizierung dieses Coronavirus-Anzeichens kann helfen den Krankheitsverlauf vorherzusagen. Doch es ist noch lange keine Garantie.
Ein besonders ungewöhnliches Coronavirus-Anzeichen sind die Covid-Zehen. Übrigens: Vor diesem Coronavirus-Anzeichen haben sogar Virologen Angst.