Im Rennen um den besten Corona-Impfstoff sind die ersten Pharmakonzerne kurz vor der Ziellinie. Sowohl Moderna als auch Biontech/Pfizer haben Zulassungsanträge für ihre Vakzine in Europa gestellt. Großbritannien hat den Impfstoff des Mainzer Unternehmens als erstes Land bereits zugelassen. Jetzt scheint es aber Probleme bei der Auslieferung zu geben.
Corona-Impfstoff: Das Ende des Albtraums?
Die Forschungen an den ersten Vakzinen gegen das Coronavirus sind so gut wie abgeschlossen. Damit rückt die lange ersehnte Verteilung eines Coronavirus-Impfstoffes in greifbare Nähe, doch jetzt drohen schlechte Nachrichten den Erfolg der Pharmakonzerne zu überschatten.
Die FAZ berichtet von Problemen bei der Auslieferung des Corona-Impfstoffes von Pfizer und Biontech. Hindernisse in der Lieferkette hätten dazu geführt, dass Pfizer die ursprünglich geplante Auslieferung von 100 Millionen Impfdosen in diesem Jahr um die Hälfte reduzieren muss. Bis zum Jahresende könnten 50 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden.
Pfizer und Biontech hatten kürzlich einen Zulassungsantrag für ihr Vakzin eingereicht. In Phase-III-Tests zeigte der Corona-Impfstoff mit dem nicht besonders eingängigen Namen „BNT162b2“ eine Wirkung von starken 95 Prozent und das ohne nennenwerte Nebenwirkungen. Wie die Firma aus Mainz angibt, wären sie im Falle einer Zulassung in der Lage, „innerhalb weniger Stunden“ mit der Auslieferung zu beginnen. Das erste Land, was den Impfstoff zugelassen hat, ist Großbritannien. Erste Lieferungen sollen schon in wenigen Tagen auf der Insel eintreffen.
Bereits am 30. November hatte der US-Konzern Moderna nach Abschluss und Auswertung der letzten Phase III-Tests einen formellen Zulassungsantrag für den Corona-Impfstoff „mRNA-1273“ in Europa gestellt. Laut Angaben des Konzerns erzielt dieser Impfstoff eine Schutzwirkung von 94,1 Prozent in Tests.
Wann kommt der Corona-Impfstoff nach Deutschland?
Doch was muss jetzt geschehen, dass der heiß ersehnte Corona-Impfstoff auch in Deutschland endlich verteilt werden kann? Nur noch wenige bürokratische Hürden stehen zwischen den europäischen Bürgern und dem Vakzin. Alle wichtigen Daten wurden eingereicht und werden jetzt von der European Medicines Agency (EMA) überprüft. Sind die Ergebnisse zufriedenstellend, gibt die EMA eine Empfehlung für die EU-Kommission ab. Das soll bis spätestens 29. Dezember 2020 geschehen. Wenn diese dann eine Genehmigung erteilt, kann auch hierzulande mit Impfungen begonnen werden.
Das ist definitiv ein Grund zur Freude, doch bei aller Euphorie sollte auch bedacht werden, dass es noch eine Weile dauern wird, bis sich unser Leben wieder auch nur einigermaßen normalisieren wird. Auch weiterhin werden wir mit Maßnahmen und Umsicht leben müssen, um die Ausbreitung des Virus so gering wie möglich zu halten.
Neben Corona-Impfstoffen gibt es schon andere Corona-Medikamente auf dem Markt. Auch wenn ein Vakzin zweifellos vielen Menschen helfen wird, gibt es jedoch auch bestimmte Personengruppen, denen der Impfstoff schaden könnte.