Eine völlig neuen Coronavirus-Mutation, die vor kurzem in Großbritannien entdeckt wurde, hält die Welt gerade in Atem. Die bisher unbekannte Variante verbreitet sich offiziellen Angaben nach deutlich schneller und soll sogar 70 Prozent ansteckender sein. Wie ernst die Lage ist, zeigen erste Fluchtversuche von Anwohnern aus Großbritanniens Hauptstadt London. Aber auch in Deutschland sind wir möglicherweise nicht mehr sicher, erklärt der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten.
Gefährliche Coronavirus-Mutation: Auch Deutschland betroffen, so Drosten
Ein herber Rückschlag im Rahmen der Corona-Pandemie wird aus Großbritannien berichtet. Denn während die ersten fertigen Corona-Impfstoffe dort bereits ausgegeben wurden, sorgt eine neuartige Coronavirus-Mutation seit Tagen für Angst, aber auch Unmut. Ein Lockdown der Stufe 4, der seit dem 20. Dezember in Teilen des Landes verhängt wurde, führt inzwischen dazu, dass Menschen versuchen, aus betroffenen Hotspots wie London zu fliehen. Dort sollen schon vor der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Mutation allein in fünf Bezirken besonders viele Covid-19-Erkrankungen aufgetreten sein.
Wie der Deutschlandfunk berichtet, ist die Lage so dramatisch, dass die Polizei vor Ort die Ermächtigung hat, Personen auf der Flucht aus London aufzuhalten, wie der Deutschlandfunk meldet. Die sei laut Gesundheitsminister Matt Hancock nötig, weil ein derartiges Verhalten unverantwortlich ist. Hancock hatte am vergangenen Sonntag der BBC gegenüber geäußert, die neue Cororavirus-Mutation „ist außer Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen“, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Für Deutschland besteht die Gefahr der Ausbreitung allerdings auch, geht es nach Christian Drosten. Wie n-tv berichtet hält er es für durchaus möglich, dass die Coronavirus-Mutation „in Deutschland schon angekommen“ sein könnte. Immerhin, besorgt sei er bisher nicht, er wolle die Lage aber auch nicht verharmlosen. Ob die Variante, wie es bisher aus Großbritannien hieß, wirklich ansteckender ist, könne beispielsweise noch gar nicht bewertet werden. Auch in Sachen Corona-Impfstoff und dessen Wirksamkeit gegen das veränderte Virus hat der Virologe vorerst keine Bedenken.
Nicht die erste gefährliche Coronavirus-Mutation
Neben den bekannten Details der schnelleren Ausbreitung und höheren Ansteckungsgefahr gibt es anderen Medienberichten zufolge zudem noch keine Hinweise darauf, dass die Coronavirus-Mutation zu schwereren Verläufen von Covid-19 führt. Auch die Sterblichkeitsrate solle bisherigen Informationen zufolge dadurch nicht gesteigert werden. Es wird wie Drosten auch davon ausgegangen, dass die entwickelten Corona-Impfstoffe weiterhin wirksam sind.
Entdeckt wurde die neue Coronavirus-Mutation in Großbritannien erst vor wenigen Tagen. Schon zuvor sorgte eine ähnliche Entwicklung in Dänemark für Aufsehen. Dort infizierten sich Hunderte Menschen in kurzer Zeit durch eine Coronavirus-Mutation, die von Nerzen übertragen wurde. Millionen Tiere wurden daraufhin vorsorglich getöte.