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Wie das fernste Schwarze Loch mit uns „kommuniziert“

Das bisher fernste Schwarze Loch sendet starke Radiowellen aus, weswegen es Forschern möglich war, seinen Standort zu lokalisieren.

Darstellung eines Quasars
Im Zentrum mancher Galaxien befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch. Foto: NASA

Einem Team von Wissenschaftlern ist es gelungen, das bisher fernste Schwarze Loch und den dazugehörigen Quasar zu finden. Das war nur möglich, weil das Zentrum der Galaxie starke Radiowellen aussendet, die wir auf der Erde empfangen und zurückverfolgen können.

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Schwarze Löcher und Quasare

Im Zentrum einer aktiven Galaxie, auch als Quasar bekannt, befinden sich supermassereiches Schwarze Loch, das mit enormer Kraft und hoher Geschwindigkeit die Materie um sich herum frisst. Dabei wird in einigen Fällen eine Strahlungsmenge freigesetzt, die so enorm ist, dass eine Beobachtung selbst auf der Erde möglich ist.

Bei der Suche nach der Quelle von starken Radiowellen hat ein Team von Wissenschaftlern das bisher fernste Schwarze Loch mitsamt seinem Quasar (P172+18) ausfindig machen können. Das gelang, indem mithilfe des großen Teleskops der Europäischen Südsternwarte die Radiostrahlen des Quasars bis zu seinem Ursprung zurückverfolgt wurden, berichtet Wissenschaft.de. Es sendet seine Strahlen nahezu so aus, als wolle es seinen Standort kommunizieren und gefunden werden.

Eine nahezu unvorstellbare Entfernung

Das supermassereiche schwarze Loch ist so weit von uns entfernt, dass das Licht seines Quasars ganze 13 Milliarden Jahre unterwegs war, bis es uns auf der Erde erreichte. Das bedeutet, dass wir sein Licht so wahrnehmen, wie es vor 780 Millionen Jahren war. P172+18 ist damit die fernste uns bekannte Quelle von Radioemissionen. Auch die Masse des entdeckten Schwarzen Lochs ist gigantisch. Sie beträgt etwa das 300-Millionenfache unserer Sonne.

Entdeckung könnte neue Erkenntnisse bringen

Es ist nicht das erste Mal, dass weit entfernte Quasare entdeckt wurden, doch dieser Fund war nur dank der starken Radiostrahlen möglich, die im Radiowellenbereich deutlich zu erkennen sind. Nur zehn Prozent der bisher entdeckten Quasare geben diese Art der Strahlung ab, weswegen sie auch als „radiolaute Quasare“ bezeichnet werden. Eine Untersuchung des Schwarzen Lochs und seines Quasars könnte Forschern dabei helfen, zu verstehen, wie die Schwarzen Löcher im frühen Universum ihre supermassive Größe erreicht haben.

Ein anderes Schwarzes Loch ist plötzlich erloschen und lässt Forscher mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Die Untersuchung eines kürzlich entdeckten Exoplaneten hat ergeben, dass er eine überraschende Gemeinsamkeit mit unserer Erde hat.

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