Wer länger leben will, weiß längst, dass die gängigen Empfehlungen immer in die gleiche Richtung zielen. Körperliche Bewegung, die richtige Nahrungsaufnahme sowie der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sind die Maßnahmen, die als oberste Direktive des gesunden Daseins hochgehalten werden. Aber: Forschungen zufolge gibt es daneben auch einige weniger bekannte Dinge, denen eine lebensverlängernde Wirkung zugesprochen wird.
Anders länger leben: Diese Wege überraschen
Immer wieder werden Studien veröffentlicht, die auf neue Erkenntnisse hoffen lassen, wie es sich länger leben lässt. Während sie wertvolle Hinweise liefern, die jeder im Alltag umsetzen kann, enttäuschen sie dennoch in gewisser Weise, da es sich oft um dieselben, altbekannten Ratschläge handelt. Dazu zählen in der Regel die folgenden fünf Dinge, wie unter anderem eine Harvard-Untersuchung, aber auch andere Aufstellungen dokumentieren:
Was kann ich tun, um länger zu leben?
- gesunde Ernährung
- regelmäßige sportliche Betätigung
- nicht zu viel Alkohol
- nicht rauchen
- aktiv sein (das muss nicht unbedingt Sport bedeuten, tanzen und spazieren können ebenso hilfreich sein)
- den Cholesterinspiegel kennen
- den Blutdruck kontrollieren
- Diabetes rechtzeitig erkennen und behandeln lassen
- ein gesundes Gewicht halten
Sich daran zu halten, dürfte die wohl gesündeste Art zu sein, den eigenen Körper zu pflegen und dadurch länger zu leben. Wer dennoch andere Hilfe braucht, weil es zum Beispiel an Durchhaltevermögen oder Willenskraft mangelt, soll laut Forschung auch auf eher ungewöhnlichem Wege ans Ziel kommen. Ob das wirklich stimmt, muss jeder für sich testen, es gibt aber zumindest wissenschaftliche Untersuchungen, die auf den ersten Blick eher kuriose Methoden in ihrer Wirkung belegen.
- Hinweis: Bei den genannten Analysen handelt es sich um Einzelstudien, die nicht zwingend auch den wissenschaftlichen Konsens widerspiegeln.
3 kuriose Wege, länger zu leben
Ganz verschiedene Aktivitäten können Einfluss auf unseren Körper haben, von dem wir nicht einmal etwas merken. So auch die Folgenden.
#1 Länger leben durch Mundhygiene?
Verschiedene Studie zeigen, dass eine gute Zahnpflege, unter anderem durch die Verwendung von Zahnseide, bakterielle Infektionen oder Viruserkrankungen verhindern kann. Noch gravierender: Glaubt man einer Untersuchung, die im Journal of Aging Research veröffentlicht wurde, soll das Sterblichkeitsrisiko um 30 Prozent steigen, wenn niemals anstatt täglich Zahnseide zum Einsatz kommt. Wie die Forscher:innen zudem vermerkten, deute der Zusammenhang von reduziertem Sterberisiko und ausschließlich abendlichem Zähneputzen unter Verwendung von Zahnseide sowie der Anwendung von Mundwasser eine direkte Verbindung zu Langlebigkeit an.
Aber auch wenn nicht, so können Gesundheitsmerkmale im Mund wie Zahnfleischbluten zumindest auf ein schwaches Immunsystem hindeuten, eine gute Hygiene unterstützt damit die Abwehrkräfte.
#2 Länger leben durch Bücherlesen?
Gerade jetzt mangelt es uns an Alternativen für gute Beschäftigung. Da kommt Lesen gerade recht, und zwar auch in gesundheitlicher Hinsicht. Wie eine Studie der Universität Yale schon 2016 aufzeigte, wies der Anteil der dafür untersuchten Personen, der regelmäßig Bücher liest, im Vergleich zum Anteil jener, die andere Materialien oder gar keine gedruckten Medien konsumieren, ein um 20 Prozent verringertes Sterberisiko auf. Beobachtet wurde dies über einen Zeitraum von 12 Jahren. Die Forscher:innen schlussfolgerten daraus, dass zu den Vorteilen Bücher zu lesen auch ein längeres Leben gehören könnte. Ein kausaler Zusammenhang ist damit jedoch nicht belegt.
#3 Länger leben durch Elternschaft?
Anders als aufgrund des damit verbundenen Stresslevels vielleicht vermutet, soll es in Bezug auf die eigene Lebensspanne sogar von Vorteil sein können, Kinder zu haben. Im Rahmen eines kürzlichen Forschungsprojektes, dessen Ergebnisse im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht wurden, konnte für Väter im Alter von 60 Jahren eine um zwei Jahre und für Mütter gleichen Alters eine um 1,5 Jahre verlängerte durchschnittliche Lebenserwartung ermittelt werden im Vergleich zu kinderlosen Paaren. Dazu kommt natürlich, dass sich Eltern im Alter bestenfalls auch auf die Pflege durch die eigenen Kinder und Enkeln stützen können, und lebenserleichternde Vorteile im Alter genießen.
Fazit: Auch ungewohnte Methoden könnten helfen, um länger zu leben
Geht es nach wissenschaftlichen Einzelmeinungen, muss nicht immer auf Alkohol, gutes Essen und Faulheit verzichtet werden, wenn du länger leben willst. Natürlich sind die Erkenntnisse zu den typischen Maßnahmen im Bereich Gesundheit deutlich fundierter und in jedem Fall empfehlenswert. Für etwas Abwechslung können die anderen Methoden aber sorgen und schaden kannst du dir dadurch sicher nicht.
Übrigens, wer seine Lebenserwartung erhöhen möchte, kann auf drei weitere Tipps zurückgreifen. Richtig extrem geht es allerdings auch. Forscher:innen arbeiten nämlich schon an fünf Methoden, ab 2045 Unsterblichkeit zu realisieren.