Während die NASA mit Perseverance und dem ersten Mars-Helikopter Ingenuity für Schlagzeilen sorgt, konnte an ganz anderer Stelle eine womöglich sehr bedeutende Entdeckung gemacht werden. Die Mars-Mission rund um den Mars-Rover Curiosity untersucht nämlich gegenwärtig gesammelte und vielversprechende Proben auf Spuren organischer Materie, also mögliche Überreste von Leben.
Mars-Rover: NASAs Curiosity könnte große Entdeckung machen
Wichtig ist diese Entdeckung, weil organische Verbindungen und Salze auf dem Mars durch geologische Prozesse geformt worden sein könnten oder eben durch Rückstände aus uraltem mikrobiellen Leben. Noch konnten zwar nicht alle anderen, möglichen Verbindungen ausgeschlossen werden, sollte sich die Annahme der NASA-Forscher:innen am Ende jedoch bestätigen, gibt es einen Nachweis für Spuren von organischen Salzen. Ein Fund dieser Art würde die These, dass der Mars einmal Leben ermöglicht hat, deutlich stärken.
Bei den womöglich durch den Mars-Rover entdeckten Salzen handelt es sich der dazugehörigen Studie im Journal of Geophysical Research: Planets (erste Veröffentlichung am 30. März 2021) um Reste organischer Verbindungen, die theoretisch mikrobielle Organismen erhalten können.
„Der Fakt, dass sich organische Materie in 3 Milliarden Jahre alten Steinen verbirgt und wir sie an der Oberfläche gefunden haben, ist ein sehr vielversprechendes Zeichen, dass wir in der Lage sind, noch mehr Informationen aus besser erhaltenen Proben unter der Oberfläche entnehmen können“, erklärt Jennifer L. Eigenbrode, NASA Goddard Astrobiologin in einer Pressemitteilung des NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL).
Weitere Tests mit NASAs Mars-Rover nötig
Um die vermeintliche Entdeckung zu verifizieren, stehen der NASA allerdings nur begrenzte Werkzeuge zur Verfügung. Eine sicherer Aussage darüber zu treffen, ob es sich um organische oder inorganische Salze handelt, wird damit schwieriger. Im aktuellen Fall stützt sich die Weltraumbehörde auf zwei Instrumente des Mars-Rovers: Sample Analysis at Mars (SAM) und Chemistry and Mineralogy Instrument (CheMin).
Ersteres verbrennt Proben und Stücke, um aufgrund der dabei abgegebenen Gase und dazu nötigen Temperaturen Rückschlüsse auf deren Bestandteile schließen zu können. Auf diese Weise kam es zum Verdacht auf organische Salze. Letzteres Instrument muss diese anschließend belegen oder ausschließen, wie Futurism berichtet.
„Wir versuchen, Milliarden an Jahren organischer Chemie zu entschlüsseln“, zitiert das JPL den leitende Studienautor und organische Geochemiker der NASA, James Lewis. „In dieser organischen Aufzeichnung könnte der ultimative Preis liegen: Beweise, dass einst Leben auf dem Roten Planeten existierte“.
Aktuelle NASA-News
Mit NASAs Mars-Rover Perseverance kommen die Forscher:innen in diesem Zusammenhang übrigens leider nicht weiter, denn ihm fehlen die nötigen Werzeuge für die Analysearbeiten. Auch der Rover der Europäischen Weltraumbehörde ESA wird noch eine Weile benötigen, bis er den Mars erreicht. In der Zwischenzeit versucht Lewis, das Experiment des Curiosity-Rovers auf der Erde nachzubilden. Sollte er Erfolg haben, wäre dies zwar nicht der Nachweis, dass sich diese Salze auf dem Mars befinden, aber die Wahrscheinlichkeit wäre höher.
Ein anderer Experte befürchtet indes, die NASA könnte den Mars aus Versehen mit Mikroben infiziert haben. Die Gefahr scheint nicht gering, denn auch umgekehrt schauen Forscher:innen besorgt darauf, was mit der Erde passiert, wenn hier Mars-Bakterien freigesetzt werden. Deutlich angenehmer sind Meldungen zu einem Mars-Bild der NASA, das es so bisher noch nie gab.