Der Europa Clipper ist eine interplanetare Mission, die von der NASA entwickelt wird und aus einem Orbiter besteht. Die Sonde, deren Start für das Jahr 2025 geplant ist, wird den Jupitermond Europa durch eine Reihe von Vorbeiflügen während seiner Umlaufbahn um den größten Planeten des Sonnensystems untersuchen. Schon jetzt haben Forscher:innen beteiligter Organisationen jedoch eine vielversprechende Entdeckung gemacht.
Der Jupitermond Europa
Europa, oder Jupiter II, ist der sechstentfernteste Satellit des Jupiters, der kleinste der vier Galilei-Monde. Entdeckt 1610 von Galileo Galilei und wahrscheinlich zur gleichen Zeit von Simon Marius. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Europa zunehmend mit Teleskopen und seit den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts auch von Raumsonden, die in seiner Nähe flogen, beobachtet.
Jupitermond Europa weckt abermals Interesse
Auf den ersten Blick scheint die eisige Landschaft des Jupitermondes Europa wohl nicht unbedingt, als würde sie vor Leben strotzen. Allerdings interessieren sich Astronom:innen auch vielmehr dafür, was darunterliegen könnte. So legen neue Modellierungen nahe, dass der felsige Mantel tief unter dem dicken Eis und dem salzigen Ozean, tatsächlich heiß genug für vulkanische Aktivität sein könnte. Für die Entstehung organischer Verbindungen wäre das essenziell.
„Unsere Ergebnisse liefern zusätzliche Beweise dafür, dass der unterirdische Ozean von Europa eine Umgebung sein könnte, die für die Entstehung von Leben geeignet ist“, sagt die Geophysikerin Marie Běhounková von der Karls-Universität (Univerzita Karlova) in Tschechien. „Europa ist einer der seltenen planetaren Körper, der vulkanische Aktivität über Milliarden von Jahren aufrechterhalten haben könnte, und möglicherweise der einzige außerhalb der Erde, der große Wasserreservoirs und eine langlebige Energiequelle besitzt.“
Die Aussicht auf ein heißes, felsiges Inneres und Vulkane auf Europas Meeresboden erhöhe die Chance, dass Europas Ozean eine bewohnbare Umgebung sein könnte, ergänzt zudem Europa Clipper-Projektwissenschaftler Robert Pappalardo vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien. „Wir könnten in der Lage sein, dies mit den geplanten Schwerkraft- und Zusammensetzungsmessungen von Europa Clipper zu testen, was eine spannende Aussicht ist.“
Die Suche nach außerirdischem Leben
Mit diesen Hinweisen, die der Jupitermond Europa liefert, kommen die Wissenschaftler:innen der Antwort auf die Frage nach der Existenz nicht irdischer Lebensformen scheinbar immer näher. Glaubt man der Doktorandin Caprice Phillips von der Ohio State Universität, könnte es schon 2026 den ersten Beweis für außerirdisches Leben geben. Der Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe Arik Kershenbaum vermutet zudem, dass uns außerirdische Lebensformen weit ähnlicher sein könnten, als wir glauben.