Der mRNA-Impfstoff gegen Krebs ist sicher genug, um eine neue klinische Phase-II-Studie beginnen zu können. Das zeigen frühere klinische Studien. BioNTech plant zu messen, ob und wie gut der Impfstoff mit einem Medikament wirkt, das bei der Behandlung schwerer Fälle von Hautkrebs eingesetzt wird. Gehofft wird, dass Patient:innen behandelt werden können, die Krebs im Endstadium diagnostiziert bekommen.
mRNA-Impfstoff gegen Krebs: Wie wird getestet?
Der mRNA-Imfpstoff gegen Krebs wird bei der Studie nicht gesunden Menschen verabreicht, da es sinnlos wäre abzuwarten, ob diese (schwer) an Krebs erkranken. Stattdessen testet BioNTech den Impfstoff namens BNT111 bei Erkrankten mit Melanom im Stadium drei oder vier und will so den Fortschritt nach der Impfung testen. Dies geschieht in Kombination mit dem Medikament Libtayo, das bei Krebs im Endstadium verschrieben wird.
„Die Studie schließt insgesamt 120 Patienten ein, um die Auswirkungen der Medikamentenkombination sowie die alleinigen Auswirkungen von BNT111 und Libtayo zu untersuchen“, heißt es in der Pressemitteilung von BioNTech.
Das ist die mRNA-Technik
Genau wie bei der Impfung gegen das Coronavirus Corminaty, arbeitet BioNTech bei dem mRNA-Impfstoff gegen Krebs mit dem Unternehmen Pfizer zusammen. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Corminaty ist die mRNA-Technik. Die Forscherinnen und Forscher arbeiten schon lange bevor sie den Covid-Impfstoff entwickelten daran, wie man sie nutzen kann, um Krebs zu behandeln.
Das Prinzip des mRNA-Impfstoffs gegen Krebs ist Folgender: Der Körper soll lernen, wie er bösartige Krebszellen erkennen und somit gezielt bekämpfen kann. Die mRNA-Technik gibt dem Körper einen Bauplan für solche Erkennungsmerkmale.
Krebs: Große Bedrohung für globale Gesundheit
„In der frühen klinischen Untersuchung konnten wir für BNT111 bereits ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil sowie ermutigende erste Ergebnisse feststellen. Die Behandlung des ersten Patienten in unserer Phase-2-Studie ermutigt uns, unser ursprüngliches Ziel, das Potenzial von mRNA-basierten Impfstoffen für die Behandlung von Krebspatienten, weiter zu verfolgen und zu verwirklichen“, erklärt BioNTech-Mitebründerin Özlem Türeci in der Pressemitteilung.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass Krebserkrankungen ebenfalls eine große Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen, die sogar weitaus schlimmer ist als die derzeitige Pandemie“, sagt sie außerdem.
Nicht nur BioNTech arbeitet daran, Krebs zu bekämpfen. Abseits von dem mRNA-Impfstoff forschen Wissenschaftler:innen aus aller Welt, um Mittel und Wege zu finden, die Krankheit zu besiegen. Bei dem Versuch, Krebs zu heilen, gibt es etwa einen Fortschritt bei der Blutanalyse. Außerdem könnte ein Hydrogel dazu beitragen, dass sich Tumore zurückbilden. Weißt du, wie Krebs überhaupt entsteht?